25 Jahre Kindersendung "Kakadu"

Hier darf man alle Fragen stellen

05:39 Minuten
Kakadu-Moderator Tim Wiese
"Ich habe meistens keinen großen Wissensvorsprung", sagt Moderator Tim Wiese. So macht er sich auf die Suche nach Antworten auf die Fragen von Kindern. © Deutschlandradio / Bettina Straub
Tim Wiese im Gespräch mit Axel Flemming · 01.05.2021
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Kinder wollen Dinge wissen, von denen auch Erwachsene oft keinen Schimmer haben. Seit 1996 gehen in der Deutschlandfunk Kultur-Sendung "Kakadu" Team und Kinder auf Entdeckungsreise. Tim Wiese sagt, als Moderator begegne er den Kindern auf Augenhöhe.
Warum pupsen wir? Woraus bestehen eigentlich Tränen? Lieben Insekten ihre Kinder? Fragen über Fragen, die Woche für Woche vom "Kakadu" beantwortet werden. Bunt und frech, witzig und wissbegierig, laut und manchmal vorlaut geht es in der gleichnamigen Kindersendung für junge Deutschlandfunk Kultur-Hörerinnen und Hörer zu. Mehr als 5000 Radiostunden wurden seit 1996 für Menschen zwischen sechs und zehn Jahren produziert.
Sätze wie "Dafür bist du noch zu klein" oder "Das verstehst du noch nicht" bekommen die Kinder in der Sendung nicht zu hören. Tabus gebe es keine, sagt Moderator Tim Wiese. Denn das Prinzip der Sendung sei ja: "Die Fragen kommen von den Kindern – und darauf bekommen sie auch eine Antwort." Solche Fragen schicken die Kinder gerne auch über das "Kakadu"-Sendungshandy.

Kinder als Co-Moderierende

Am heutigen 1. Mai feiert das Kinderprogramm seinen 25. Geburtstag. Neben der Sonntagssendung gibt es seit 2019 einen Podcast, von dem jetzt die 200. Ausgabe gesendet wird.
Im Mittelpunkt stünden grundsätzlich immer die Kinder, und die "Kakadu"-Macherinnen und –Macher begegneten ihnen auf Augenhöhe, betont Wiese.
Was heißt das konkret? Zum einen gebe es seit einiger Zeit neben den erwachsenen Moderatorinnen und Moderatoren auch Kinder als Co-Moderierende. Vor allem aber: "Wir nehmen Kinder sehr ernst und wir sprechen vor allem nicht über Kinder, nach dem Motto: ‚Das muss ein Kind wissen‘, sondern miteinander."

Warum sind Tränen ölig?

"Außerdem", gibt der Moderator zu, "habe ich meistens keinen großen Wissensvorsprung, sondern ich gehe selbst mit auf diese Entdeckungsreise. Wir erklären uns als Erwachsene die Welt auch immer wieder selbst."
So habe er kürzlich gelernt, dass Tränen, die aus Trauer fließen, öliger sind als andere Tränen, erinnert sich Wiese. "Die bleiben nämlich länger im Gesicht haften und sollen den Mitmenschen zeigen: Dieser Mensch hier, der braucht Trost, der braucht Hilfe."
(mkn)

"Kakadu" ist jeden Sonntag zwischen 7.30 und 9.30 Uhr zu hören. Zwischen 8.05 und 9 Uhr läuft das Kinderhörspiel. Auf der "Kakadu"-Seite findet man alle Podcasts zum Nachhören.

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