1989 jenseits von Europa

Als die Welt in ihren Grundfesten erschüttert wurde

22:42 Minuten
Ein Sowjetsoldat winkt von einem Panzer, während des Abzugs aus Afghanistan.
Freude bei den Soldaten, vor allem aber bei der afghanischen Bevölkerung: Abzug der sowjetischen Truppen 1989. © imago images / ITAR-TASS
Vin Shikiba Babori, Klaus Scherer und Leonie March · 30.10.2019
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Das Epochenjahr 1989 veränderte nicht nur Europa, sondern die ganze Welt. Der Zusammenbruch des Ostblocks sorgte für Hunger in Nordkorea, den Abzug der Sowjettruppen aus Afghanistan – und geplatzte Lebensträume für DDR-Vertragsarbeiter aus Mosambik.

Der Ende des Krieges in Afghanistan

1989 zog die Sowjetarmee aus Afghanistan ab. Der sowjetisch-afghanische Krieg endete. Die Sowjetarmee hinterließ verwüstetes Land. 5,5 Millionen Menschen waren geflüchtet. 1,5 Millionen Afghanen wurden während des Krieges getötet. Nach dem Abzug erstarkten die Mudschahedin, die sogenannten Gotteskrieger. Damals ahnten die Afghanen allerdings noch nicht, was das für sie bedeuten würde. Sie feierten den Abzug der sowjetischen Truppen euphorisch.

Wirtschaftskrise und Hungertod in Nordkorea

Mit Beginn des Jahres 1989 erlebte Nordkorea eine seiner schwersten Wirtschaftskrisen. Noch im Sommer 1989 war das Land Schauplatz der Weltfestspiele, wo Jugendliche aus 177 Staaten sich unter der Losung "Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft" trafen. Mit dem Zusammenbruch der Bruderstaaten im selben Jahr schloss sich jedoch der Lieferanteneingang für Produkte unter Weltmarktpreisen. Als Folge davon soll gut ein Zehntel der Gesamtbevölkerung Nordkoreas verhungert sein.

Das Ende eines Traums - Rückkehr nach Mosambik

Das Ende der DDR bedeutete für die DDR-Vertragsarbeiter aus Mosambik das Ende eines Traums: von einem besseren Leben in Europa. In den 80er-Jahren waren sie von der DDR als Arbeitskräfte angeheuert worden, mit der Wende mussten viele in ihre Heimat zurückkehren. Als sie nach Mosambik zurückkehrten, tobte dort nicht nur der Bürgerkrieg. Sie mussten auch feststellen, dass ihre eigene Regierung sie betrogen hatte. Von großen Teilen ihres Verdiensts, die in die Heimat überwiesen worden waren, fehlte jede Spur. Bis heute warten diese Arbeiter auf eine Entschädigung.
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