150 Jahre deutsch-japanische Beziehungen
Hiroshima: Wer denkt da nicht an die Atombombe? Der deutsche Cellist, Dirigent und Buchautor Martin Stanzeleit setzt sich für ein anderes Image der japanischen Stadt ein: Hiroshima als liebenswürdige und lebenswerte Kulturmetropole. Nun gastiert Stanzeleit mit der Kammerphilharmonie Hiroshima in Deutschland.
Das deutsch-japanische Konzert im Roten Rathaus von Berlin hat durch die aktuellen Ereignisse neues Gewicht bekommen. Geplant war es aber schon lange vorher zur Feier des 150-jährigen Bestehens der deutsch-japanischen Beziehungen. In diesen Tagen richten sich alle Augen auf Japans Umgang mit der Erdbeben-, Tsunami- und Atomkatastrophe vom März. Die Verbundenheit vieler Länder mit Japan hängt nicht zuletzt mit den engen wirtschaftlichen und kulturellen Verflechtungen Japans mit der westlichen Welt zusammen. Deutschland – genauer gesagt: Preußen – war in der Mitte des 19. Jahrhunderts einer der ersten westlichen Staaten, der diplomatische Beziehungen zum bis dahin isolierten Japan aufnahm.
Im fernöstlichen Inselreich fielen nicht nur die Errungenschaften der deutschen Industrie auf fruchtbaren Boden und wurden dort perfektioniert. Gerade auch die deutsch-österreichische Musikkultur ist aus dem japanischen Leben nicht mehr wegzudenken; die Dai-Ku-Sinfonie genießt in Japan Kultstatus (in unseren Breiten besser bekannt als Beethovens Neunte).
Fast unübersehbar groß ist die Zahl der japanischen Musiker, die es seitdem in der Heimat von Mozart, Beethoven & Co. zu Ansehen gebracht haben – von dem Dirigenten Seiji Ozawa über die Pianistin Mitsuko Uchida bis zu dem Organisten und Bach-Spezialisten Masaaki Suzuki.
Dass deutsche Musiker in Japan ihr Glück versuchen, kommt hingegen deutlich seltener vor. Einer von ihnen ist der Cellist und Dirigent Martin Stanzeleit, der als einziger Ausländer im Sinfonieorchester von Hiroshima mitwirkt und der aus dessen Solisten die heute zu hörende Kammerphilharmonie Hiroshima gebildet hat.
Neben seinen musikalischen Aktivitäten ist Stanzeleit ein genauer Beobachter des japanischen Alltags mit all seinen wunder- und sonderbaren Seiten, die er in zwei unterhaltsamen Büchern dargestellt hat. Inzwischen mag selbst das japanische Staatsfernsehen NHK nicht auf Stanzeleits Mitwirkung verzichten; dort gestaltet er Sendungen zu einer exotischen Fremdsprache: Doitsugo – Deutsch.
Rotes Rathaus Berlin
Aufzeichnung vom 2.5.11
Festkonzert zum 150-jährigen Bestehen der deutsch-japanischen Beziehungen
Yasushi Akutagawa
Triptychon für Streichorchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 B-Dur KV 595
ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
„Beethovens Söhne im Reich der aufgehenden Sonne“
Ein Gespräch über die deutsch-japanischen Musikbeziehungen
Gäste: Martin Stanzeleit – Gründer der Kammerphilharmonie Hiroshima, Schriftsteller
Rudolf Weinsheimer – ehemaliger Cellist der Berliner Philharmoniker, Ehrenpräsident der Waseda-Universität Tokio
Moderation: Olaf Wilhelmer
Ichiro Higo
„Isshou“ für Koto und Streichorchester (Deutsche Erstaufführung)
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
Motoi Kawashima, Klavier
Tomoko Kihara, Koto
Kammerphilharmonie Hiroshima
Leitung: Martin Stanzeleit
Im fernöstlichen Inselreich fielen nicht nur die Errungenschaften der deutschen Industrie auf fruchtbaren Boden und wurden dort perfektioniert. Gerade auch die deutsch-österreichische Musikkultur ist aus dem japanischen Leben nicht mehr wegzudenken; die Dai-Ku-Sinfonie genießt in Japan Kultstatus (in unseren Breiten besser bekannt als Beethovens Neunte).
Fast unübersehbar groß ist die Zahl der japanischen Musiker, die es seitdem in der Heimat von Mozart, Beethoven & Co. zu Ansehen gebracht haben – von dem Dirigenten Seiji Ozawa über die Pianistin Mitsuko Uchida bis zu dem Organisten und Bach-Spezialisten Masaaki Suzuki.
Dass deutsche Musiker in Japan ihr Glück versuchen, kommt hingegen deutlich seltener vor. Einer von ihnen ist der Cellist und Dirigent Martin Stanzeleit, der als einziger Ausländer im Sinfonieorchester von Hiroshima mitwirkt und der aus dessen Solisten die heute zu hörende Kammerphilharmonie Hiroshima gebildet hat.
Neben seinen musikalischen Aktivitäten ist Stanzeleit ein genauer Beobachter des japanischen Alltags mit all seinen wunder- und sonderbaren Seiten, die er in zwei unterhaltsamen Büchern dargestellt hat. Inzwischen mag selbst das japanische Staatsfernsehen NHK nicht auf Stanzeleits Mitwirkung verzichten; dort gestaltet er Sendungen zu einer exotischen Fremdsprache: Doitsugo – Deutsch.
Rotes Rathaus Berlin
Aufzeichnung vom 2.5.11
Festkonzert zum 150-jährigen Bestehen der deutsch-japanischen Beziehungen
Yasushi Akutagawa
Triptychon für Streichorchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 27 B-Dur KV 595
ca. 20:55 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
„Beethovens Söhne im Reich der aufgehenden Sonne“
Ein Gespräch über die deutsch-japanischen Musikbeziehungen
Gäste: Martin Stanzeleit – Gründer der Kammerphilharmonie Hiroshima, Schriftsteller
Rudolf Weinsheimer – ehemaliger Cellist der Berliner Philharmoniker, Ehrenpräsident der Waseda-Universität Tokio
Moderation: Olaf Wilhelmer
Ichiro Higo
„Isshou“ für Koto und Streichorchester (Deutsche Erstaufführung)
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 5 B-Dur D 485
Motoi Kawashima, Klavier
Tomoko Kihara, Koto
Kammerphilharmonie Hiroshima
Leitung: Martin Stanzeleit