12. Wettkampftag

    Krieg und Spiele

    Steinewerfende Protestanten in Kiew
    Auf dem Maidan sind erneut Kämpfe ausgebrochen. © Nikita Yurenev, dpa / picture-alliance
    Von Thomas Wheeler |
    Trotz der tödlichen Auseinandersetzungen in der Ukraine pocht das IOC auf die Olympische Charta, nach der jegliche Form von Demonstration verboten ist. Für die Deutsche Mannschaft blieb der Tag medaillenlos.
    In der Ukraine sterben Menschen. In Sotchi jubeln Sportler. Es ist nicht das erste Mal, das während der Olympischen Spiele bewaffnete Auseinandersetzungen stattfinden. Z. B. der Konflikt zwischen Georgien und der Republik Südossetien. Am 8. August 2008, Eröffnungstag der Sommerspiele in Peking, besetzten georgische Truppen die von ihrem Land beanspruchte Region. Als daraufhin Russland militärisch eingriff, wurde vier Tage später ein Waffenstillstand vereinbart. Eine friedliche Lösung in der Ukraine ist nicht in Sicht. Das Internationale Olympische Komitee vertritt einmal mehr eine seltsame Haltung zu politischen Themen.
    Zwar bekundet IOC-Präsident Thomas Bach den ukrainischen Sportlern in Sotschi seine Anteilnahme. Andererseits verbietet das IOC den betroffenen Athleten, Trauerflor zu tragen. Dies sei nicht vereinbar mit der Olympischen Charta, Paragraph 50.3. Dieser untersagt "jede Demonstration oder politische, religiöse und rassische Propaganda“ an Wettkampfstätten. Die ukrainische Mannschaft veröffentlichte eine Erklärung, in der die Athleten schockiert und beunruhigt auf die Ereignisse in ihrer Heimat reagierten. Zudem forderten sie alle Seiten zum friedlichen Dialog auf.

    Felix Neureuther bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Beim Riesenslalom am 19. Februar 2014 belegt er den achten Platz.
    Achter Platz beim Olympischen Riesenslalom für Felix Neureuther© picture alliance / dpa / Foto: Justin Lane
    Das deutsche Team verfehlte am 12. Wettkampftag gleich mehrfach knapp eine Medaille. Im Teamsprint der Skilangläufer, im Parallel-Riesenslalom der Snowboarder und in der Biathlon Mixed-Staffel. Die Langläuferinnen Denise Hermann und Stefanie Böhler landeten wie der Snowboarder Patrick Bussler und die gemischte Biathlon-Staffel auf Platz 4. Die Langläufer Tim Tscharnke und Hannes Dotzler lagen auf Medaillenkurs, stürzten aber vor der letzten Abfahrt und erreichten als Siebte das Ziel. Fünfte Plätze belegten Eisschnellläuferin Claudia Pechstein im 5.000 Meter Rennen und der Frauen-Zweierbob mit Sandra Kiriasis und Franziska Fritz. Bleibt noch Skirennfahrer Felix Neureuther. Wenige Tage nach seinem Autounfall ging er im Riesenslalom an den Start und belegte einen guten achten Rang.