11. Wettkampftag

    Die dunkle Seite der Putin-Spiele

    Nadeschda Tolokonnikova (L) und Maria Aljochina (R) geben ein Interview.
    Nadeschda Tolokonnikova (l) und Maria Aljochina (r) nach ihrer Freilassung © Anatoly Maltsev, dpa / picture-alliance
    Von Thomas Wheeler  · 18.02.2014
    Die Pussy Riot-Musikerinnen Nadescha Tolokonnikowa und Marija Aljochina wurden in Sotschi zusammen mit mehreren Personen vorübergehend festgenommen und nach Verhören wieder freigelassen. War da sonst noch was? Natürlich, Sport.
    Sport war und ist immer auch ein Stück Politik. Immer wieder instrumentalisieren Regierungen und Regime den Sport für ihre Zwecke. Russlands Präsident Wladimir Putin will mit den Olympischen Winterspielen vor allem sein Image im Ausland verbessern. Deshalb hat er im Dezember veranlasst, gleich mehrere seiner Kritiker vor Ablauf ihrer Haftstrafe freizulassen.
    Darunter auch die Pussy Riot-Musikerinnen Nadescha Tolokonnikowa und Marija Aljochina. Beide wurden in Sotschi zusammen mit mehreren Personen vorübergehend festgenommen und nach mehrstündigen Verhören wieder freigelassen. Die Polizei begründete die Festnahme mit einem angeblichen Diebstahl. Tolokonnikowa warf den Beamten vor, sie hätten Gewalt angewendet. Die Musikerinnen erklärten, sie hätten ein Video drehen wollen, für ihren Song "Putin bringt Dir bei, die Heimat zu lieben".
    Viktoria Rebensburg legt sich mit ihren Skiern beim Abfahrtslauf in eine enge Linkskurve
    Skiabfahrtsläuferin Viktoria Rebensburg bei ihrer Abfahrt im Riesenslalom© picture alliance / dpa / Anton Denisov
    War da noch was? Natürlich. Sport wurde selbstverständlich auch getrieben. Wobei Viktoria Rebensburg und Fabian Rießle zwei Überraschungs-Bronzemedaillen für die deutsche Mannschaft holten. Skirennfahrerin Rebensburg im Riesenslalom und der Nordische Kombinierer Rießle im Einzel-Wettbewerb mit Skispringen von der Großschanze und einem anschließenden 10-Kilometer Langlauf. Olympiasieger Eric Frenzel, am Montag noch krank im Bett, ging auch in den Wettkampf. Nach dem Springen lag er erneut auf Goldkurs. Im Langlauf war dann aber doch erkennbar, dass er seine Virusinfektion noch nicht überstanden hatte, und so fiel Frenzel noch auf den zehnten Platz zurück.
    Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch hörte besser auf ihren Körper und verzichtete wegen eines Infekts auf den Riesenslalom. Wenn sie gesund ist, möchte die Olympiasiegerin in der Super-Kombination und Silbermedaillengewinnerin im Super-G am Freitag im Slalom starten.