1001 Nachtmusik

10.06.2012
Sie ist eine der gefragtesten Wagner-Sängerinnen unserer Zeit, ist an allen großen Opernhäuser der Welt zu Gast, hat jahrelang bei den Bayreuther Festspielen gesungen und kehrt nun zum 10. Symphoniekonzert zu den Hamburger Symphonikern zurück, um das Publikum in eine musikalische Welt voller Exotik und Geschichten aus 1001 Nacht zu entführen. Zum glorreichen Abschluss der Symphoniekonzert-Reihe der Saison interpretiert Anne Schwanewilms Brittens "Les Illuminations" – eine Sammlung vertonter Gedichte des französischen Dichters Arthur Rimbaud.
Vornehmlich sind dieser in der Zeit entstanden, als Rimbaud mit seinem Dichterkollegen Paul Verlain eine enge Beziehung führte. Entgegen der eigentlichen Erwartung, die Gedichte seien höchstromantischer oder gar homoerotischer Natur, kommt doch vor allem ein Thema immer wieder in einem Großteil der Gedichte sehr deutlich zum Vorschein: der Protest gegen alles und jeden in der damaligen Gesellschaft, der Hilferuf nach Freiheit und Akzeptanz. Die musikalischen Dichtungen "Phaéton" von Camille Saint-Saëns und Ravels Shéhérazade bilden einen geeigneten Rahmen für Brittens intensive Gefühlswanderung für Sopran und Orchester. Abgerundet wird der Abend dann von Roussels Symphonie Nr. 3 in g-Moll, die uns in klarere, weniger von Exotismus als von Neoklassizismus geprägte Musikgefilde zurückbringt.

Mit Anne Schwanewilms präsentiert Chefdirigent Jeffrey Tate im von ihm dirigierten 10. Symphoniekonzert in dieser Spielzeit bereits die dritte große Wagnersängerin unserer Zeit gemeinsam mit den Hamburger Symphonikern. Die erste war Nina Stemme, die in einer Konzertaufzeichnung von 2009 seit Dezember des vergangenen Jahres im Handel auf DVD erhältlich ist, gefolgt von Deborah Voigt im Februar, die ihre erste Brünnhilde auf dem europäischen Kontinent zum Besten gab – ebenfalls für die Nachwelt festgehalten und für die DVD-Produktion vorgesehen – und nun eben Anne Schwanewilms. Mehr Musikstadt geht nicht.
www.hamburgersymphoniker.de



Live aus der Laeiszhalle in Hamburg

Camille Saint-Saëns
"Phaéton"
Sinfonische Dichtung op. 39

Benjamin Britten
"Les Illuminations"
Neun Gesänge für hohe Stimme und Streichorchester
auf Gedichte von Arthur Rimbaud op. 18

ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Maurice Ravel
"Shéhérazade"
Drei Gedichte für Sopran und Orchester

Albert Roussel
Sinfonie Nr. 3 g-Moll op. 42


Anne Schwanewilms, Sopran
Hamburger Symphoniker
Leitung: Jeffrey Tate