100 Jahre KaDeWe

Von Franz Michael Rohm · 27.03.2007
Das KaDeWe – drei Silben mit Klang – gilt als Haus der Superlative. Nur Harrods in London übertrifft in Europa die Größe dieses Konsumpalastes. Besonders beliebt bei Touristen und Einheimischen ist die Feinschmeckeretage. Die hundertjährige Geschichte des Luxuskaufhauses spiegelt auch die wechselvolle Geschichte der Stadt.
Betritt man von der Tauentzienstraße das Kaufhaus des Westens, wechselt man über in eine andere Welt. Es ist die Welt des Konsums und die Welt der Träume.
Sie heißt: KaDeWe. Drei Silben, die Klang haben, Erinnerungen wecken und Emotionen freisetzen.

Kundin: " Ich gehe meist hier in die 6. Essen nen schönen Garnelen-Cocktail. Trink nen Wein dazu und kaufe noch ein nebenbei. Ist schön. Find ich toll unser KaDeWe."

Genau heute vor hundert Jahren, am 27. März 1907, öffnete das Kaufhaus des Westens seine Pforten. Seither strömen täglich zehntausende Kunden und Besucher durch die insgesamt fünf Eingänge. Zum 100. Geburtstag trifft sich hier die ganze Welt.

Nils Busch-Petersen: " Das KaDeWe ist für Berlin der Marktplatz, der durch alle Epochen seiner hundertjährigen Geschichte hinweg, die Geschichte der Stadt, der gesellschaftlichen Schichten der Stadt, exemplarisch widerspiegelt. "

Nils Busch-Petersen ist Hauptgeschäftführer vom Handelsverband Berlin-Brandenburg und Co-Sprecher eines Buches, das zum 100. Geburtstag des KaDeWe im renommieren Berliner Nicolai-Verlag erscheint.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte Berlin zu den am schnellsten wachsenden Metropolen Europas. Im Zentrum der Stadt entstanden die ersten Warenhäuser von Karstadt, Wertheim, Tietz – und von Adolf Jandorf. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten hatte der aus Württemberg stammende Kaufmann bis dato hauptsächlich mit Billig-Warenhäusern in Arbeiterbezirken wie Kreuzberg und Wedding sein Geld gemacht. Nun träumte er vom luxuriösesten Kaufhaus Deutschlands.

Nils Busch-Petersen: " Mit dem KaDeWe beginnt erst richtig die Entwicklung des Berliner Westens... In der damals noch nicht zusammengefügten Stadt, in Schöneberg, ein großes Warenhaus zu bauen, und nicht in der Klassischen Mitte zu machen, in der Leipziger Straße, wo ein Warenhaus neben dem anderen stand, auch nicht in den dicht besiedelten Quartieren Wedding, Prenzlauer Berg, Friedrichshain, das war eine sehr mutige Entscheidung. "

"Was Lage ist, bestimme ich", soll Jandorf trotzig gesagt haben, als ihn die Konkurrenz wegen seiner Pläne für ein Luxus-Kaufhaus außerhalb der Stadtgrenze verspottete. Man riet ihm, statt KaDeWe solle er es lieber "Jot we de" nennen, die Abkürzung für das berlinerische "Janz weit draußen". Jandorf kümmerte sich nicht darum und setzte auf die wohlhabenden Bevölkerungsschichten, die in den Neuen Westen zogen, und auf den Öffentlichen Nahverkehr.

Gaby Reynolds, Hausführerin: " Die U-Bahn, die gibt es seit 1902, U-Bahnhof Wittenbergplatz, und das sicherte die Frequenz der wohlhabenden Bevölkerung und auch der Berliner insgesamt. "

Gaby Reynolds, eine dezent gekleidete Frau mit blonden Haaren, ist eine von sechs Führerinnen im Kaufhaus des Westens. Mehrmals in der Woche leitet sie Reisegruppen durch das KaDeWe. Die einstündige Führung beginnt im Erdgeschoss und führt hinauf zur berühmtesten Etage des Kaufhauses, der Feinschmecker-Abteilung im sechsten Stock.

Gaby Reynolds: " Das Haus war seit der Gründung ein Haus der Superlative. Vor allem was die Warenauslage angeht. Sie haben hier vom Modellkleid bis zum Kochtopf alles finden können, in Top-Qualität. Und diese Vision ist bis ins 21. Jahrhundert beibehalten worden. Wir sind immer noch ein Haus der Superlative. "

Die Superlative des KaDeWe lauten in nüchternen Zahlen: Mehr als 40.000 Kunden an einem regulären Wochentag, Freitag und Samstag um die 60.000. Vor Weihnachten und Ostern drängen sich bis zu 100.000 Menschen in den sieben Etagen des größten Konsumpalastes auf dem Kontinent – nur Harrod’s in London ist größer.

Auf der nach mehreren Umbauten auf 60.000 Quadratmeter erweiterten Verkaufsfläche finden sich – kaum vorstellbar – rund 400.000 verschiedene Artikel.
Den meistverkauften stellt Abteilungsleiter Alexander Frank vor:

" Bei Touristen sind sehr beliebt die KaDeWe-Artikel, KaDeWe-Eigenmarken....
Wir haben zum Beispiel einen Senf-Bär, den KaDeWe Senf-Bär, der sehr stark läuft. Das ist ein Senf-Bär, ein Curry-Bär, und ein Ketchup- und Mayonnaise-Bär. "

6 Euro 98 kostet das 250-Gramm-Glas. Ein weiterer Grund, für viele Kritiker das KaDeWe als Konsumpalast zu bezeichnen, in dem man alles bekommt – jedoch mit fünfzig Prozent Aufschlag. Preiswerteres Mitbringsel sind übrigens die, besonders bei Männern wegen des dezenten schwarz-blauen Designs sehr beliebten, Stoffeinkaufsbeutel zu 1 Euro 50 das Stück.

Besucher: " Weil ich gerade nen Anruf gekriegt habe aus Minden, wo wir herkommen, und gesagt wird: Wenn du im KaDeWe bist, bring mir bitte fünf Beutel mit von diesen schwarzen. Die sind unheimlich gefragt. "

Busch-Petersen: " Die Zwanziger Jahre begannen mit dieser horrenden Inflation. Das war für die Warenhäuser auch eine katastrophale Situation. Mit der dann kommenden Stabilisierung der Währung und dem beginnenden Aufschwung, der sich ein bisschen mit den Roaring Twenties verbindet, ging es auch den Warenhäusern schlagartig besser. Soweit hat Jandorf sehr clever und rational gehandelt, denn er hat seine Häuser auf dem Höhepunkt der Entwicklung verkauft. "

Verkauft hat Adolf Jandorf seine Warenhäuser inklusive KaDeWe an die Söhne von Oscar Tietz, denen der größte deutsche Kaufhaus-Konzern in Familienbesitz gehörte. Sie waren Deutsche jüdischen Glaubens. Der Geschichte des KaDeWe während der Nazizeit hat Nils Busch-Petersen ein eigenes Kapitel im KaDeWe-Buch gewidmet.

Busch-Petersen: " Gerade dieses jüdische Unternehmen war immer ein besonderer Punkt des Hasses der Nazis. "

Als der Warenhauskonzern Tietz 1933 als Folge der Weltwirtschaftkrise in Schieflage gerät, gibt es zwei Optionen: Sanierung oder Liquidierung. Obwohl sie ursprünglich die Zerschlagung der Warenhäuser propagiert hatten, entscheiden sich die Nazis anders.

Busch-Petersen: " Also ist hier die Entscheidung gefällt worden, sanieren. Aber nicht ein jüdisches Unternehmen. Es kam zu Phase 1. Nicht nur bei Tietz, sondern später bei allen Unternehmen, die arisiert wurden, Sicherstellung eines so genannten "arischen Übergewichtes in der Geschäftsführung des Unternehmens". "

Nach einem Jahr folgten die nächsten Maßnahmen.

Busch-Petersen: " Wir sind dann also bei den nächsten zwei Schritten der Arisierung. Man verdrängt den Eigentümer und dann kommen im Regelfall die Stufen "Umfirmierung" und "Entlassung aller jüdischen Angestellten". "

Ein dunkles Kapitel, das auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit bei der Feier zum 100. Geburtstag des KaDeWe ansprach.

Wowereit: " In hundert Jahren ist viel passiert in Berlin. Auch mit dem KaDeWe, nicht nur glanzvolle Zeiten, wenn man an die Zeit der Nationalsozialisten denkt, sind viele Menschen hier arbeitslos geworden, nur weil sie jüdischen Glaubens waren, sind deportiert worden und umgebracht worden, das darf man nicht vergessen. "

Georg Karg, der neue, arische Geschäftführer, der noch bei KaDeWe-Gründer Jandorf gelernt und Karriere gemacht hatte, nutzte die Gunst der Stunde und war bald alleiniger Besitzer des neuen Hertie-Warenhauskonzerns. Im Dezember 1943 kam das vorläufige Ende für das Warenhaus: bei einem Bombenangriff stürzte ein alliiertes Flugzeug in den Lichthof, das KaDeWe brannte völlig aus.

Als der Krieg vorbei war, und die Eigentums- und Entschädigungsfrage geklärt werden musste, einigte sich Georg Karg mit der Familie Tietz in einem außergerichtlichen Vergleich.

Kundin: " Ich gehe meist hier in die 6. Essen nen schönen Garnelen-Cocktail. Trink nen Wein dazu und kaufe noch ein nebenbei. Ist schön. Find ich toll unser KaDeWe. "

G. Reynolds: " Wir sind auch die dritthäufigste besuchte Touristenattraktion in Berlin. Erst besuchen alle den Reichstag und das Brandenburger Tor, und kein Tourist versäumt den Besuch der 6. Etage im KaDeWe. "

Die ist das Ziel der meisten KaDeWe- Besucher. Hausführerin Gaby Reynolds ist mit ihrer Gruppe inzwischen in der sechsten Etage angelangt. Das Angebot ist schlicht überwältigend.

Gaby Reynolds: " Hier ist das Highlight des Hauses, die Feinkost-Abteilung. Das ist die größte Feinkostabteilung Europas. Hier haben wir ca. 7000 qm Verkaufsfläche und zeigen ca. 34.000 verschiedene essbare Artikel. "

G. Reynolds: " Das KaDeWe hat einen eigenen Agenten in Rungis, das ist der größte Frischemarkt. Zweimal in der Woche kommt ein Lastwagen mit den frischen Produkten aus Rungis und liefert die frische Ware ins KaDeWe."

Herr der Leckereien ist seit fast 20 Jahren Norbert Könnecke. Der graumelierte Endfünfziger aus Rheinland-Pfalz ist merklich stolz auf die Schlemmer-Etage:

" Wir bieten 1200 verschiedene Wurst- und Schinkenspezialitäten an. Deutschland ist das Wurstland Nummer 1. Wir haben 3400 verschiedene Weine, und 1300 verschiedene Käsespezialitäten und über 400 verschiedene Brot- und Brötchensorten. .. Unser Sortiment ist führend in Europa. Wir brauchen keinen Vergleich zu scheuen. "

Verkäufer exotische Früchte: " Das ist zum Beispiel Durian. Das ist ganz Besonderes. Das heißt Stinkfrucht genannt, weil wenn das reif ist, das stinkt. Aber den Geschmack, Ananas und Vanille. Und das ist Jackfruit, typisch asiatisch, afrikanisch, aber ist, wenn das unreif ist, das ist Gemüse, wenn reif ist, das ist Obst."

Norbert Könnecke führt uns zu einem seiner Lieblingsplätze:

" Der Frischfischbereich stellt für die Feinschmecker-Etage einen Kompetenz-Bereich dar. Wir haben den Fischbereich modernisiert und neu gestaltet, auf 400 qm Fläche bieten wir in der Saison bis zu 120 verschiedene Frischfischsorten an. Räucherfisch, Lebendfisch. Wir versuchen, den Zwischenhandel auszuschalten und importieren an der Küste, in Schottland, oder auch im asiatischen Raum. Um den Frischegrad der Fische deutlich zu erhöhen. Vom Fang bis zur Theke im KaDeWe beträgt die Zeit nur ein bis zwei Tage. "

Direkt gegenüber der Fischabteilung schlägt eine der Herzkammern des KaDeWe: Die Austernbar. Am geschwungenen Tresen schlürfen Stammpublikum und Touristen frisch geöffnete Austern. Master of Ceremonies ist seit 23 Jahren Horst Reinwald. Für den gebürtigen Franken herrscht an der Austernbar eigentlich immer Partystimmung:

" Vor allem, die ganzen Leute, die hier sind, haben fast alle immer Sonntagsgesichter. Es ist was ganz besonderes, besser vielleicht wie an anderen Ständen. Es ist ein ganz anderes Publikum. Nette Atmosphäre. Die Leute wollen relaxen, wollen ausspannen. "

Austernbar-Gast: " Lecker Austern essen, tollen Champagner trinken, super tolle Bedienung hier. Kompetent und gut drauf. Macht richtig Spaß, hier zu sein. "

Mit 33 weiteren Schlemmerständen und über tausend Sitzplätzen beherbergt die Feinschmecker-Etage ganz nebenbei auch noch Berlins größtes Restaurant. Ein Viertel der rund 2000 Angestellten arbeitet in der sechsten Etage.

Zur Wiedereröffnung der ersten zwei Etagen des KaDeWe im Juni 1950 strömen mehr als 150.000 Menschen an die Tauentzienstraße.

Busch-Petersen: " Zunächst einmal steht das KaDeWe 1950 für den Aufbauwillen, ich denke noch aller Menschen in Berlin, den Sektoren, und Deutschlands. Dieses Stückchen Legende, das so mit Notverkäufen, da oder dort an verschiedenen Stellen, etwas gemacht hat, nun wieder am alten Platz, eröffnet. Das hat was vom Willen, weiterzuleben. "

Irene Gießmann arbeitete Anfang der 50er Jahre in der Wurstabteilung:

" Die Menschen haben viel gegessen, viel Ware gekauft. Das ging nicht scheibchenweise, sondern meistens stückenweise. Weil se ja alle ausgehungert waren. Und da war da KaDeWe schon ein Magnet. Wir waren damals im Aufbau, und es kam darauf, wir wurden geschult, das Publikum entsprechend nett anzusprechen. Wir haben unsere Leute mit "Gnädige Frau" angesprochen, und "Bitte, was bekommt der Herr?" Es war eine große Höflichkeit gefragt."
Nach dem Bau der Berliner Mauer nahm der Ruhm des KaDeWe noch zu: Als Schaufenster des Westens tituliert, galt es als lebender Beweis der Überlegenheit der Marktwirtschaft über die Planwirtschaft.

Busch-Petersen: " Auch ausstrahlend in Berichten von heimkehrenden Reisende, Dienstreisenden sowohl als auch Rentnern, wenn sie denn wieder heimwärts kehrten in den Osten Deutschlands, in die DDR, da spielte natürlich das KaDeWe auch immer ne Rolle. Ich erinnere mich auch als Pankower, der ich ja bin, dass man durchaus mit ner gewissen Häme auch die eine oder andere Nachricht hörte, welche Angehörigen von welchen DDR-Bonzen gerade beim Stibitzen erwischt wurde. Es gab dann ein bisschen Schadenfreude. "

G. Reynolds: " In den 70er Jahren hat man schon Teilbereiche des KaDeWe renoviert, man hat kleinere Umbauten vorgenommen. Insgesamt wurde die Verkaufsfläche von rund 24.000 qm auf 44.000 erweitert. Ein großer Umbau fand auch in den 90er Jahren statt. (...) Nach der Wiedervereinigung hatte man den größten Ansturm von Kunden in der Geschichte des Hauses. Seit 1991 hat man angefangen umzubauen. 464 Millionen Mark wurden damals investiert. Über fünf Jahre. 1994 hat Karstadt-Quelle Hertie aufgekauft. Und somit sind wir jetzt das Flagschiff vom Karstadt Konzern. "

Pünktlich zum 100. Geburtstag gilt das Warenhaus für die nächsten Jahre als durchgestylt und auf den aktuellen Stand verkaufsfördernden Ambientes gebracht.

G. Reynolds: " Wie Sie hier sehen, die Farbgebung für die nächsten zehn Jahre ist Hell, Weiß, Hellgrau, Schwarz, extrem grelles Licht. Ganz grade Linien, keine verspielten Details. Man hat vor allem bei dem Umbau im letzten Jahr den Luxusboulevard hier angelegt im Erdgeschoss. Da reiht sich wie eine Perlenschnur Topmarken wie Louis Vuitton, Dior, Chanel, Gucci aneinander, und das geht weiter im Schmuckbereich über Bulgari, Cartier, Omega. Der Kunde, der hier ins Haus tritt, nimmt dieses Luxusgefühl mit. (…) Der Kunde wird fürs KaDeWe interessant etwa im Alter von 35, 40 Jahren. Weil das ist das erste Mal, wo er Marken besitzen möchte, und vor allem auch das Geld hat, Marken zu kaufen. "

Marken spielen im modernen Kaufhausgeschäft die wichtigste Rolle. Für die Kunden sind sie begehrtes Statussymbol und die Warenhausbetreiber schätzen Marken wegen der hohen Verdienstspanne. Sein Konzept, verstärkt auf Marken zu setzen, hatte KaDeWe-Geschäftsführer Patrice Wagner bereits bei der Berliner KaDeWe-Konkurrenz Galeries Lafayette an der Friedrichstraße entwickelt, bevor er im Alter von gerade 35 an die Spitze des KaDeWe wechselte.

Patrice Wagner: " Es gibt bestimmte Marken, die wichtig sind, die wir auch führen müssen ... Von daher, die Luxuspositionierung ... hat einfach mal zu tun mit diesem Gesellschaft, die sich jetzt so entwickelt. Diese Globalisierung, wo wir, ob es uns gefällt oder nicht: entweder geht es Richtung Massmarket, also kommerziell Positionierung. Und da müssen wir natürlich aufgrund der Größe dieses Hauses, der Positionierung dieses Hauses, aufgrund der Miete, die wir zahlen müssen, kommt das Thema Discount und Massmarket nicht in Frage. Deshalb haben wir uns entschieden für eine deutlich höhere Positionierung. Was uns die Kunden, unsere Umsatzentwicklung jetzt bestätigt. "

Dynamisch gestylt mit Kurzhaarschnitt, Designerbrille und eng geschnittenem Anzug hat Patrice Wagner das KaDeWe in den letzten Jahren entschlackt und neu erfunden. Für KaDeWe-Chef Wagner geht es nun darum:

" … den Erfolg zu stabilisieren. Aber dann auch, immer weiter zu entwickeln. Denn Handel ist ja Wandel. Wenn wir aufhören, uns irgendwann weiterzuentwickeln, dann werden wir irgendwann langweilig. Das bestraft der Kunde, indem er nicht mehr zu uns kommt, uns nicht mehr besucht. "

Wie wichtig das richtige Timing bei Marketing-Aktionen ist, zeigte Wagner bei der Terminplanung für die Jubiläums-Feierlichkeiten zum 100. Die begannen bereits vier Wochen vor dem tatsächlichen Geburtstagstermin.

" … Weil ich finde, dass ne 1 besser passt zu 100. In 100 ist auch ein 1 drin, 100 mal 1, und deswegen haben wir gesagt, zum ersten März ist vielleicht ein schöner Auftakt. "

Und so feierte man bereits am 1. März im KaDeWe mit Prosecco und Törtchen fürs Volk. Zusammen mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit und Karstadt-Warenhaus-Chef Peter Wolf schnitt Patrice Wagner die riesige Geburtstags-Torte an, ein Leckerchen der Superlative: sechs Meter fünfzig hoch und 1,3 Tonnen schwer.

Wowereit: " Wenn’s dem KaDeWe gut geht, dann geht es auch Berlin gut. "

Kundin: " Ich gehe meist hier in die 6. Essen nen schönen Garnelen-Cocktail. Trink nen Wein dazu und kaufe noch ein nebenbei. Ist schön. Find ich toll unser KaDeWe."