"Zu Fuß zur Schule"-Tag

Kampagne gegen "Eltern-Taxis"

Zwei Erstklässler laufen zwischen zwei Autos durch. | picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Schon Erstklässler können zu Fuß zur Schule laufen, sagt der Sprecher des Deutschen Kinderhilfswerkes, Uwe Kamp. © picture alliance / dpa / Patrick Pleul
Uwe Kamp im Gespräch mit André Hatting |
Am internationalen "Zu Fuß zur Schule"-Tag rufen der Verkehrsclub Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk zu mehr Bewegung auf. Der Sprecher Uwe Kamp kritisiert den Hang vieler Familien zum "Elterntaxi" auf dem Weg in die Schule.
"Mit dem Auto zur Schule zu kommen, ist für Kinder natürlich die denkbar schlechteste Möglichkeit", sagt der Sprecher des Deutsche Kinderhilfswerkes, Uwe Kamp, im Deutschlandradio Kamp über den verbreiteten Trend, Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren.
"Es ist natürlich toll, wenn die Kinder morgens schon ein bisschen Bewegung haben und dann nicht von Mama oder Papa im Elterntaxi zur Schule gebracht werden."
Sie sollten stattdessen zu Fuß, mit Fahrrad oder Roller unterwegs sein.

Gefahren sind überschätzt

Kamp sagt, es komme im Auto viel häufiger zu Unfällen. "Die Gefahren, denen Kinder heutzutage ausgesetzt sind, sind nicht größer geworden als früher", weist der Vertreter des Kinderhilfswerkes die Sicherheitsbedenken vieler Eltern von sich. Man sollte Schulkinder zu Fuß auf dem Weg zur Schule die ersten Wochen oder Monate begleiten, ihnen Tipps geben und den Schulweg üben, ist seine Empfehlung. "Übung macht den Meister."

Es kommt immer auf das Kind an

Zu dem Vorgehen einer Schule in Hannover, die es Kindern bis zur 4. Klasse sogar verbietet, alleine zur Schule zu gehen, sagt Kamp: "Das halten wir tatsächlich für absoluten Quatsch." Es komme immer auf das Kind an. In Berlin lägen viele Schulen ganz in der Nähe des jeweiligen Elternhauses. Deshalb gingen viele Kinder auch schon ab der 1. Klasse alleine oder zusammen mit Freunden zur Schule.

Internationaler Aktionstag

Der 22. September ist jedes Jahr der "Zu Fuß zur Schule"-Tag, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. An diesem Tag werden Kinder aufgefordert sich zu bewegen – also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller zur Schule zu kommen. Auch Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher sollen mitmachen und an diesem Tag das Auto stehen lassen. Der Verkehrsclub Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk bieten deshalb auch eine Mitmachaktion an, bei der Eltern, Kinderund Lehrer bis zum 30. September 2016 zeigen können, wieviel Spaß es macht, sich zu bewegen.
(gem)
Mehr zum Thema