Waldheim-Ära beim Filmfestival Diagonale

Österreichs Kino und entzauberte Mythen

Der damals neue österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim am 7. August 1986 an seinem Schreibtisch.
Der damals neue österreichische Bundespräsident Kurt Waldheim am 7. August 1986 an seinem Schreibtisch. © picture alliance / dpa / AFP
Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber im Gespräch mit Stephan Karkowsky · 08.03.2016
In den 1980er-Jahren wurde die NS-Vergangenheit des österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim öffentlich und entlarvte die Legende des Landes als "erstes Opfer" NS-Deutschlands. Die Leiter des österreichischen Fimfestivals Diagonale erklären im Interview, welche Rolle das Kino dabei spielte.
Derzeit ist Österreich vor allem als Gegner von Angela Merkel im Gespräch: Denn der österreichische Kanzler Werner Faymann vertritt eine andere Flüchtlingspolitik, als die Bundeskanzlerin. Auch in der Vergangenheit waren Deutschland und Österreich politisch eng verbunden. So galt Österreich etwa jahrzehntelang als "erstes Opfer" NS-Deutschlands. Doch als Mitte der 1980er-Jahre die Nazi-Vergangenheit des damaligen österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim Thema wurde, fiel die Legende von diesem "ersten Opfer" wie ein Kartenhaus in sich zusammen.

Verdrängungskultur gefördert oder widersprochen?

Eine Sonderreihe der Diagonale, dem Festival des Österreichischen Films, setzt sich mit dieser Zeit auseinander. Im Rahmen dieser Reihe soll auch geklärt werden, ob und wie das österreichische Kino die Vergessens- und Verdrängungskultur beförderte oder für Wider- und Einsprüche sorgte.
Die Leiter des Festivals, Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber, sprechen im Interview über das Konzept des Spezialprogramms.
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