Transmediale/CTM Festival 2017

Flüchtig, trügerisch, schwer fassbar

Die 30. Transmediale
Das Kunstprojekt "the Kitty AI" von Pinar Yoldas in der Ausstellung "Alien Matter" der 30. Transmediale. © picture alliance/dpa/Foto: Bernd von Jutrczenka
03.02.2017
Was bedeutet es, sich feststehenden Identitäten zu verweigern und neue Haltungen zu entwickeln? Diesen Fragen widmet sich das Berliner Medienkunst-Festival Transmediale. Unter dem Titel "ever elusive" feiert es sein 30. Bestehen. Wir sprechen unter anderem mit dem Performancekünstler Johannes Paul Raether und haben das Produzentenduo Amnesia Scanner zu Gast.
Im Kontext von sich ständig verändernden Medienkulturen beschäftigt sich die diesjährige Transmediale unter dem Titel "ever elusive" im Dialog mit der Vergangenheit und den dazugehörigen kontinuierlichen Verschiebungen. "ever elusive" verweist dabei auch auf die Flüchtigkeit von sich ständig verändernden Medienkulturen.
Deutschlandradio Kultur hat am Freitag, 3. Februar, live aus dem Haus der Kulturen der Welt berichtet. Zu Gast waren:

Kurator Florian Wüst

Florian Wüst hat auf der Transmediale das Film- und Videoprogramm kuratiert. Gerade in der Flut der Bilder, die uns tagtäglich erreichen, sei es wichtig, künstlerische Perspektiven zu setzen, zwischen und hinter die Bilder zu schauen und hinter die Narrative, die über Bilder vermittelt werden, sagte Wüst im Deutschlandradio Kultur. "Dafür ist die Transmediale ein Forum, das anzusehen, zu diskutieren."
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Der Performancekünstler Johannes Paul Raether
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Der Berliner Künstler Johannes Paul Raether verwandelt sich bei seinen Auftritten gerne in merkwürdige Wesen, denen er Namen wie Weltheilungshexe, Transformella oder Protektorama gibt. Im Sommer 2016 erlangte er eine gewisse Berühmtheit, als seine Perfomance in einem Apple Store mit einem Polizeieinsazu endete. Raether hatte im Zuge eines "Techno-magischen Rituals" Metallmünzen verteilt, die in der Hand der Besucher schmolzen. Die Substanz erwies sich später als harmlos.



Transmediale-Kurator Florian Wüst
Moderatorin Christine Watty im Gespräch mit Kurator Florian Wüst auf der Transmediale.© Deutschlandradio / Jana Demnitz
Die Künstlerin Grada Kilomba
Audio Player Grada Kilomba ist eine portugiesische Künstlerin und Theoretikerin, die sich in ihrer Arbeit viel mit Postkolonialismus, Rassismus und Geschlechterrollen auseinandersetzt. Sie sagt: "Weißsein wird als Norm gesehen." Grada Kilomba lebt in Berlin und war als Professorin an der HU tätig.


Kuratorin Inke Arns
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Die Kuratorin Inke Arns hat die diesjärige Sonderausstellung der Transmediale konzipiert. Diese steht unter dem Motto "Alien Matter" - "fremde Materie". In der Ausstellung geht es um die Vermischung von Mensch, Lebewesen und Technologie und um ein Gefühl der Fremdheit in vermeintlich vertrauter Umgebung.



Das CTM-Musikduo Amnesia Scanner

Amnesia Scanner sind ein geheimnisvolles Produzentenduo aus Berlin, das unsere Livesendung vertont hat. Gerüchten zufolge sollen hinter diesem Projekt die beiden Finnen Ville Haimala und Martti Kalliala stecken. Fakt ist, dass die beiden in der Vergangenheit mit Mykki Blanco zusammengearbeitet haben und sehr sperrige elektronische Musik machen. Die einen sagen, es sei unmöglich dazu zu tanzen. Die anderen sagen jedoch, zu Amnesia Scanner zu tanzen sei ein spezieller Hochgenuss.





Weitere Beiträge zur Transmediale und zum CTM Festival 2017

30 Jahre Transmediale - Ever Elusive
Von Carsten Probst
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Die 30. Transmediale vom 2. Februar bis zum 5. März
Grada Kilomba
Die portugiesische Künstlerin und Theoretikerin Grada Kilomba auf der Transmediale 2017 im Haus der Kulturen der Welt. © Deutschlandradio / Jana Demnitz
Inke Arns
Kuratorin Inke Arns vor der Installation "Video Palace" – eine Videowand mit 20.000 VHS-Kassetten – vom niederländischen Künstler Joep Liefland in der Ausstellung "Alien Matter".© Deutschlandradio / Jana Demnitz
Amnesia Scanner
Amnesia Scanner sind ein Produzentenduo aus Berlin. © Foto: Screenshot Homepage www.amnesiascanner.net
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