Tore mit Tiefenwirkung

Von Raimund Fichtenberger · 10.05.2011
Ein Fußballspiel in der dritten Dimension, und das ohne 3D-Brille oder sonstige Hilfsmittel - "Pro Evolution Soccer 3DS" macht's möglich. Außerdem in den Spieletipps: Nachwuchsrocker im Reich der Untoten und eine kniffelige Flucht aus einem Forschungslabor.
"The rockin’ dead" – Rätselraten im Reich der Untoten

"Hallo, ich bin Alyssa, Gitarristin und Songschreiberin der Deadly Lullabys. Kennt ihr nicht? Unseren Hit 'Creator‘s Creation' habt ihr vielleicht schon mal gehört"

Und wenn nicht, dann lernen wir die Band nun kennen. Trotz eher mittelmäßigen Erfolgs werden die Musikerinnen für ein Konzert gebucht. Auf dem Weg dahin geht einiges schief. Dumm für die Band, gut für den Spieler, denn so wird er in eine Geschichte um Zombies und andere Untote gezogen. Der Bandbus hat einen Unfall. Als Alyssa aus ihrer Ohnmacht aufwacht, sind ihre Kolleginnen verschwunden.

Bei der Suche nach ihren Freundinnen muss Alyssa fast 100 verschiedene Schauplätze besuchen. Überall findet man Gegenstände oder trifft skurrile Gestalten, die bei der Lösung des Rätsels hilfreich sind. Die Steuerung funktioniert sehr einfach: Per Mausklick führt unser Nachwuchsrockstar alle Kommandos aus. Die Rätsel, Kernstück des Spiels, sind auch für Anfänger zu knacken. Meist sind es Kombinations- oder Logikaufgaben. Um zum Beispiel eine Tür zu öffnen, muss die Heldin Pflastersteine in einer bestimmten Reihenfolge herunterdrücken.

Die Story und Atmosphäre sind eine Hommage an das B-Movie und Trash-Genre. Vor allem Gelegenheitsspieler werden an "The Rockin‘ Dead" ihren Spaß haben. Denn neben Dialogen zum fast Todlachen, bietet das Spiel eine kleine Besonderheit. Mitgeliefert wird eine aus den Anfängen der 3D-Technik bekannte zweifarbige Pappbrille. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die Abenteuer der kurvenreichen Girlsband dreidimensional zu erleben.

"The Rockin‘ dead" für Windows PC, Hersteller: NBG/bitcomposer, Preis: ca 40 Euro, USK: freigegeben ab 12 Jahren


Pro Evolution Soccer 3DS - Fußball in der dritten Dimension

Fußballspiele gibt es viele, alle funktionieren irgendwie ähnlich. Das wirklich verblüffende deshalb gleich zu Anfang. Hier können wir in 3D spielen, und das ohne zusätzliche Hilfsmittel wie einer 3D-Brille. Denn es handelt sich um ein Spiel für die neue mobile Konsole 3DS. Mit Hilfe einer speziellen Monitortechnik entsteht beim richtigen Betrachtungsabstand ein räumlicher Eindruck.

Fast 200 internationale Teams, inklusive der Championsleague, sind spielbar. Mit München und Bremen aber leider nur zwei deutsche Mannschaften. Auf den eigentlichen Kampf um Tore hat das natürlich keinen Einfluss. Mit schnell zu lernenden Tastenkombinationen schiessen die Pixelfussballer Flanken, dribbeln oder greifen wie ihre Vorbilder zu unfairen Methoden.

Die Grafik ist für ein mobile Spielekonole sehr detailliert, die Steuerung einfach zu lernen und der 3D-Effekt beeindruckend. Vor allem die Spieleransicht, bei der man von schräg hinten auf seinen Sportler schaut, vermittelt einen tollen 3D-Eindruck.Wer Sportspiele mag, wird seine Tore mit Tiefenwirkung noch lieber schiessen.

"Pro Evolution Soccer 3DS” für Nintendo 3DS, Hersteller: Konami, Preis: ca 45 Euro, USK: freigegeben ohne Altersbeschränkung


"Portal 2" - Fluchtversuch aus einem Labor der Zukunft

"Nach diesem Test habe ich eine Überraschung für dich. Keine unerfreuliche, wie die letzte - eine echte Überraschung."

Die sanfte Stimme täuscht. Dahinter steckt ein Computer, der den Spieler in einer Forschungsstation gefangen hält. Die Aufgabe ist es, aus diesem Gebäude zu fliehen. Natürlich gibt es dabei ein Problem: Überall lauern Fallen, Geschütztürme und andere Gemeinheiten.

Wie in einem Actionspiel läuft das menschliche Versuchskaninchen in der Ego-Perspektive durch die einzelnen Räume. Die einzige Waffe ist ein praktisches Gerät namens Dimensionskanone. Mit ihrer Hilfe können Wurmlöcher an Wände und Decken geschossen werden, durch die man sich von einem Ort zum anderen teleportieren kann. Einziger Haken: Alles kommt mit genau der Geschwindigkeit aus dem Portal heraus, mit der es auf der anderen Seite hineingekommen ist. Für einige Rätsel ist das von großer Bedeutung.

Die Flucht aus dem Forschungslabor hält noch weitere kniffelige Situationen parat: Türen wollen geöffnet werden, Laserstrahlen müssen über Spiegel umgeleitet werden. Die Aufgaben sind abwechslungsreich und immer wieder erfrischend. Die Steuerung erfordert ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Für die Denkleistungen belohnt aber immer wieder die äußerst schräge Inszenierung - Roboter mit einem Schweizer Akzent findet man eher selten in Computerspielen.

Denksportaufgaben in Kombination mit Action und Situationskomik - diese Mischung findet sich nicht oft. "Portal 2" ist eine echte Perle für Gelegenheitsspieler und Profis.

"Portal 2" für PC/Mac,xbox 360 und Playstation 3, Hersteller: Electronic Arts, Preis: 40-60 Euro, USK: freigegeben ab 12 Jahren