PID ermöglicht "informierte Entscheidung"

08.03.2011
Nach Auffassung des Bundestagsabgeordneten Jerzy Montag (Bündnis 90/Die Grünen) ist der Gesetzesentwurf zur Präimplantationsdiagnostik (PID) nicht gleichbedeutend mit einer Unterscheidung in "lebenswertes" und "lebensunwertes Leben".
Der Grünen-Politiker sagte, er befürworte die PID, wenn ihr strenge Grenzen gezogen würden: "Wir möchten gerne, dass Paare, die Kinder bekommen wollen, insbesondere Frauen, die sich in bestimmten existenziellen, schwersten Situationen befinden, das Recht bekommen, sich für ein gesundes und lebensfähiges Kind entscheiden zu können." Dies sei etwas anderes, als zwischen "lebenswert" und "lebensunwert" zu unterscheiden.

Montag räumte ein, es gehe zwar um eine Auswahl. "Aber in einem Stadium, in einer Situation, in der es ohne eine Entscheidung der Frau überhaupt kein Leben geben kann." Denn ohne Zustimmung der Frau gebe es keine "Einbringung des Embryos in die Gebärmutter". Unzweifelhaft sei, dass der in der Gebärmutter eingenistete Embryo lebensfähig sei, der im Reagenzglas befindliche jedoch nicht. Montag fuhr fort: Selbst die Gegner der PID "gehen nicht so weit, zu sagen, dass es eine Pflicht der Frauen gebe, sich einen künstlich hergestellten Embryo in ihre Gebärmutter einführen zu lassen."

Entscheidend sei, dass man den Frauen eine "informierte Entscheidung" ermöglichen müsse. Die Gegner der PID dagegen wollten "die Frauen zwingen, eine uninformierte Entscheidung zu treffen. Das ist nach unserem Bild von Menschenwürde und Selbstbestimmung von Frauen nicht vereinbar."

Das vollständige Gespräch mit Jerzy Montag können Sie mindestens bis zum 8.8.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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