Nachruf auf Comedy-Legende Jerry Lewis

Der Meister der Pantomime

Der amerikanische Komiker, Schauspieler, Sänger, Produzent, Drehbuchautor und Regisseur Jerry Lewis.
Der amerikanische Komiker, Schauspieler, Produzent und Regisseur Jerry Lewis © imago stock&people,
Von Jörg Taszman · 20.08.2017
Der amerikanische Komiker, Schauspieler, Produzent und Regisseur Jerry Lewis ist im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Las Vegas gestorben.
Geboren wurde er 1926 als Joseph Levitsch im US-Bundesstaat New Jersey. Weltweit bekannt wurde Lewis in den 1940er-Jahren durch die Zusammenarbeit mit Dean Martin in dem Duo "Martin and Lewis". Die beiden traten bis zu ihrer Trennung zehn Jahre lang in TV-Shows und 16 Filmen auf.

Jerry Lewis wurde im Februar 2014 in Beverly Hills für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Er lächelt und hält die Auszeichnung in der Hand.
Jerry Lewis wurde im Februar 2014 in Beverly Hills für sein Lebenswerk ausgezeichnet.© imago stock&people, UPI Photo
Erfolge feierte Lewis später mit Filmen wie "Der verrückte Professor", "Der Tölpel vom Dienst" oder "The King of Comedy". Eigentlich zog er sich in den 1990er-Jahren aus dem Filmgeschäft zurück. Lewis trat später aber unter anderem in dem Film "Max Rose" aus dem Jahr 2016 auf.
Neben seiner künstlerischen Arbeit sammelte Jerry Lewis jahrzehntelang Spenden für Patienten, die an Muskelschwund erkrankt waren.
"Wir sind doch alle Kinder und wollen über die einfachen Dinge lachen", beschrieb Lewis einen seiner Arbeitsgrundsätze. Nach Einschätzung des Kinokritikers Jörg Taszman steht dabei vor allem eine Szene aus seinen Filmen beispielhaft für seine Arbeit. In dieser Szene in "Der Ladenhüter" imitiert er das Tippen auf einer Schreibmaschine ohne aber an einer Schreibmaschine zu sitzen: "Er war ein Meister der Pantomime, des Grimassenschneidens."

Neben seiner Arbeit als Darsteller - lange sehr erfolgreich an der Seite von Dean Martin bis die beiden sich im Streit trennten - habe Lewis auch recht erfolgreich Regie geführt, sagte Taszman im Deutschlandfunk Kultur. "Irgendwann aber war es dann vorbei mit dieser Blödelkariere."
An einem Film habe Lewis sehr lange gearbeit, einem Thema, das er wohl vor allem auch verfolgt habe aufgrund seines russisch-jüdischen Hintergrunds. "Einmal hat er das sehr stark thematisieren wollen. Es gab 1972 116 Tage lange Dreharbeiten in Schweden und Belgien zu dem Film 'The Day, the Clown Cried", da spielt er einen Clown, der ins KZ kommt." Leider aber wurde dieser Film nie beendet und kam darum auch nie in die Kinos.
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