Krisenmanager Peña Nieto

Wie agiert Mexikos Präsident nach den Erdbeben?

Mexikos Präsident Peña Nieto am 9. November 2016.
Mexikos Präsident Peña Nieto © dpa / picture-alliance / Jorge Nunez
Anne-Katrin Mellmann im Gespräch mit Isabella Kolar · 11.10.2017
Auch unsere Korrespondentin in Mexiko-Stadt hatte bei dem starken Beben vom 19. September Angst um ihr Leben. Der Auftritt von Mexikos Präsident Peña Nieto als Krisenmanager in weißem Hemd mit Indigenen an seiner Seite hat Anne-Katrin Mellmann nicht überzeugt.
Viele Betroffene vor Ort können mit einer solchen Art von Show nichts anfangen und warten bis heute auf Hilfe, berichtet Anne-Katrin Mellmann, unsere Korrespondentin in Mexiko-Stadt. Das habe sich herumgesprochen, so dass Peña Nieto und seine Partei nicht so richtig punkten konnten, obwohl sie versuchen, die Aufmerksamkeit für die drei Erdbeben im September in Mexiko geschickt zu nutzen.

Hunderte Schulen im ganzen Land beschädigt

Es hätten nicht so viele Gebäude einstürzen dürfen, sagt Mellmann, da ja schon lange klar ist, dass Mexiko Erdbebengebiet ist und erdbebensicher gebaut werden muss. Hier sei sicher Schmiergeld beim Bau geflossen. Besonders auffällig ist die Korruption im öffentlichen Bereich. Hunderte Schulen im ganzen Land sind beschädigt oder zerstört, in Mexiko-Stadt können tausende Schüler auch jetzt noch nicht in ihre Schule zurückkehren, weil noch nicht klar ist, was mit den Gebäuden passiert, weil viele abgerissen werden müssen.
Zusätzlich werden die Menschen in Mexiko verunsichert durch die Experten, von denen die Einen vom notwendigen Abriss ihres Hauses und die Anderen von dessen Erhalt sprechen. An vielen Stellen herrscht also immer noch eine chaotische Situation, berichtet unsere Korrespondentin. Die Menschen versuchen deshalb selbst anzupacken und die Probleme zu lösen, weil sie den Behörden nicht trauen.
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