Himmelwärts

20.05.2011
Er ist ein Pionier der historschen Aufführungspraxis, und mit seinen London Classical Players setze er Maßstäbe. Aber Sir Roger Norrington hat auch die modernen Orchester "reformiert". In seinem Gastkonzert beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin verbindet er die "alte" Bachsche Musik mit der spätromantischen Gustav Mahlers.
Von diesem Komponisten, dessen Todestag sich am 18. Mai zum 100. Mal jährt, steht die vierte Symphonie auf dem Programm. Was dieser Komponist über Johannn Sebastian Bach dachte, äußerte er zu jener Zeit, als er gerade an seiner Vierten schrieb, folgendermaßen:

"In Bach sind alle Lebenskeime der Musik vereint, wie in Gott die Welt." An dessen Werken pries Mahler "ihr Festhalten des Lebens über diese Existenz hinaus. Es liegt ihnen der tiefe Wunsch und Glaube an ein Fortleben zugrunde, an dem sie schon hier oft mehr als am wirklichen Leben hängen."

Seine vierte Symphonie entwickelte Mahler aus einem Lied, "Das himmlische Leben". Es wird zum Abschluss des Werkes von der finnischen Sopranistin Anu Komsi gesungen. Beide, Lied und Symphonie, nannte Mahler Humoresken. In diesem Fall heißt es: Wir wissen nichts, es ist alles anders, aber fantasieren dürfen wir schon mal - mit "Schelmerei und tiefem Mystizismus" (Mahler).
www.dso-berlin.de


Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 16.5.11

Johann Sebastian Bach
Suite für Orchester Nr. 4 D-Dur BWV 1069
"Jauchzet Gott in allen Landen", Kantate für Sopran, Trompete,
Streicher und Basso continuo BWV 51
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Gustav Mahler
Symphonie Nr. 4 G-Dur für Sopran-Solo und großes Orchester

Lydia Teuscher, Sopran
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Leitung: Sir Roger Norrington