Evangelische Kirchenlieder des 16. und 17. Jahrhunderts

Die beste Zeit im Jahr ist mein

Evangelischer Konfirmationsgottesdienst in der Lutherkirche von Griesheim (Kreis Darmstadt-Dieburg)
Evangelischer Konfirmationsgottesdienst in der Lutherkirche von Griesheim (Kreis Darmstadt-Dieburg) Luther holte den Gemeindegesang in die Kirche. © picture alliance / dpa / Roland Holschneider
Von Siegfried und Thomas Freitag · 08.04.2017
Vom Ende des 16. bis weit ins 17. Jahrhundert entstehen in einer breiten Singbewegung jene evangelischen Kirchenlieder, die Ausgangspunkt einer fünfhundertjährigen protestantischen Musiktradition geworden sind.
Martin Luther schenkte den Deutschen nicht nur über seine Predigten und seine einzigartige Bibelübersetzung eine gemeinsame Sprache, er ist auch "Dichterkomponist", der erste evangelische Liedschöpfer, dem sich viele Text- und Melodienschaffende anschließen.
Neben Predigt und Gebet erhält der Gemeindegesang der evangelischen Kirche einen gleichberechtigten Platz. Die lebendige Praxis des Choralsingens kann sich im konfessionellen wie im interreligiösen Dialog behaupten.
Komponisten der nachfolgenden Zeit - von Johann Hermann Schein, Christian Ludwig Scheidt, Heinrich Schütz bis Dieterich Buxtehude oder Georg Philipp Telemann, von Johann Sebastian Bach bis Johannes Brahms oder Max Reger ließen sich hiervon anregen. Im 17. Jahrhundert, als Krieg, Pest und Verwüstung das öffentliche Leben beeinträchtigten, erreicht vor allem Paul Gerhardt mit seinen Sprachbildern die Menschen.
Die lebendige Praxis des Choralsingens kann sich im konfessionellen wie im interreligiösen Dialog behaupten. Von der Deutschen UNESCO-Kommission wurde es als immaterielles Kulturerbe anerkannt.