Thelonious Monk

Der Hohepriester des Bop

Porträt von Thelonious Monk im Minton's Playhouse, New York, aufgenommen im Septtember 1947.
Die Jazzlegende Thelonious Monk war berühmt für seine ungewöhnliche Rhythmik. © imago stock&people/William P. Gottlieb
Von Karl Lippegaus · 19.02.2022
Für den Jazzmusiker Thelonious Monk gab es keine Routine. Jedes Konzert und jede Studioaufnahme waren Reisen ins Unbekannte. Seinem exzentrischen Verhalten und den vielen Geschichten über ihn verdankte der Pianist den Ehrentitel "Hohepriester des Bop".
Thelonious Monk war der erste schwarze Jazzmusiker, der eine Titelstory im "Time"-Magazin bekam. Mit ständig wechselnden Kopfbedeckungen - von der Persianermütze bis zu Fez und ghanaischem Strohhut, gut bestückt mit Sonnenbrille und schweren Ringen an den Fingern - vollführte Monk Tänze vor dem Klavier. Die Art, wie er redete, korrespondierte mit seinen Melodien. Seine große Hymne wurde "Round Midnight".
Sein Image als Exzentriker verdeckte jedoch den Blick auf sein soziales Engagement und das Rätsel seines Leidens. Die letzten sechs Jahre seines Lebens verbrachte der an einer bipolaren Störung schwer erkrankte Pianist in fast völliger Abgeschiedenheit bei seiner Freundin und Mäzenin Pannonica de Koenigswarter, der berühmten Jazz Baroness, die mit seiner Frau Nellie für Halt in seinem Leben sorgte.

Der Erfinder des Bebop

"Thelonious ist auf einer schwindelerregenden Reise, ohne sich zu bewegen, Zentimeter um Zentimeter in Richtung auf den Resonanzkasten des Flügels. Der Bär dreht sich langsam, und alles könnte passieren, er lässt die unentschlossenen Finger durch die Luft spazieren, lässt sie fallen, und wir sind gerettet. Da ist Thelonious als Kapitän." (Julio Cortázar)

Die Sendung wurde erstmals am 14. Oktober 2017 gesendet.

1941 fand Thelonious Monk im Minton's Playhouse in Harlem eine Gruppe von Gleichgesinnten, er wurde hier Hauspianist. Hier entstand ein neuer Jazzstil, der Bebop genannt wurde. Viele Stories kursieren über die frühe Bebop-Phase, aber dass im Minton's über Nacht eine neue Musik entstand, fand Monk absurd.
"Einige von diesen Stories und Artikeln packten Dinge, die über ein Jahrzehnt passiert waren, in nur ein Jahr. Sie holten alle auf einmal dorthin. Im Laufe der Jahre sah ich so ziemlich jeden im Minton's aufkreuzen, aber die haben nur Musik gemacht - Vorlesungen hielt keiner da ab."

Lesen Sie das komplette Manuskript zur Sendung in seiner ungekürzten Vorsendefassung hier: Manuskript als PDF / Manuskript als TXT. Die Webbegleitung zu dieser Sendung ergänzt und fokussiert das Thema der Sendung, bietet einen eigenen Zugangsweg zu dem Thema.

Noch vor Jahresende 1941 musste Thelonious, der bisweilen am Klavier einnickte, seinen Job im Minton's aufgeben. Weder hatte es ihm andere Engagements noch einen Plattendeal eingebracht. Seine Mutter unterstützte ihn, damit er komponierte und Klavier übte; er nahm jedes Engagement an.
Porträt von Thelonious Monk im Minton's Playhouse, New York, etwa im September 1947 aufgenommen.
Porträt von Thelonious Monk im Minton's Playhouse, New York, etwa im September 1947 aufgenommen.© imago stock&people/William P. Gottlieb
Dass er mal betrunken, stoned oder verspätet ans Klavier kam, sorgte für Ärger, doch der Kreis seiner Bewunderer wuchs. An dem Mann, den sie den "Hohepriester des Bop" nannten, schieden sich die Geister. Als Komponist, Pianist und Bandleader war Thelonious Monk eine der faszinierendsten und rätselhaftesten Figuren in der improvisierten Musik. Ein Nonkonformist, der die bahnbrechenden Innovationen im Jazz der 60er- und 70er-Jahre mit vorbereitete. Heute zählt er neben Duke Ellington zu den meistgespielten Komponisten im Jazz.
"Ich meine, dass ich mehr zum modernen Jazz beigetragen habe als alle anderen zusammen. Ich höre nicht gerne Sätze wie: Gillespie und Parker revolutionierten den Jazz. Weil ich weiß, die meisten Ideen kamen von mir. Dizzy und Bird taten musikalisch nichts für mich, sie haben mir nichts beigebracht. Sie waren es, die mit Fragen zu mir kamen, aber das Lob dafür heimsten sie ein. Sie gelten als die Gründer des modernen Jazz, während sie die meiste Zeit nur meine Ideen interpretieren."
Bis in seine Kleidung wurde er imitiert, etwa als Dizzy Gillespie begann, mit Baskenmütze und Sonnenbrille à la Monk aufzutreten.
Finanziell erfolgreich war Monk lange Zeit nicht; die erhofften Tantiemen an seinem Hit "Round Midnight" musste er sich teilen. Oft war er gezwungen, sich das Geld für die U-Bahn zu borgen und von Freunden Zigaretten zu schnorren.

Monks Frau Nellie

In Harlem brachen im Sommer 1943 offene Rassenkonflikte aus; an jeder Ecke schien ein Polizist postiert. In dieser turbulenten Zeit lernte er die zweite Frau seines Lebens kennen. Sie wurde seine große Liebe. Und seine Beschützerin, die ihn mehrmals vor dem Untergang rettete: Nellie Smith.
Ohne Nellie hätte er die Durststrecken der Arbeitslosigkeit nicht ertragen. Seine lange nicht diagnostizierte Erbkrankheit der bipolaren Störung – eine Form manischer Depression – half Nellie, einzudämmen.
Sein hartnäckigster Gegner war zwei Dekaden lang der viel gelesene Kritiker Leonard Feather, der ihm fehlende Technik und Unzuverlässigkeit vorwarf. Feather war ein Pianist, der Kritiken schrieb und auch als Produzent arbeitete. Er machte eine Platte mit Dizzy Gillespie und tauschte Monk gegen einen anderen Pianisten aus.
Nellie: "Einmal packte ihm Thelonious an die Gurgel und zischte: Du nimmst mir das tägliche Brot vom Mund!"
Ohne festes Engagement hatte Monk viel Zeit fürs Komponieren. Wochen, Monate lagen zwischen zwei Auftritten. Nellie, seine Frau, brachte etwas Geld nach Hause. Während dieser Jahre der Entbehrungen – seine Frau Nellie nannte sie später "the un-years" - entstanden viele der heutigen Klassiker, wie "Crepuscule with Nellie". 1947 hatte er schon ein komplettes Repertoire zusammen.
Thelonious Monk auf einer Aufnahme von 1965.
Thelonious Monk auf einer Aufnahme von 1965.© imago stock&people
Aus der Not begann er zuhause in der kleinen Wohnung zu unterrichten. Unter seinen Schülern waren große Talente wie Herbie Nichols, Gigi Gryce oder Randy Weston, der sich an seinen ersten Unterricht erinnert:
"Als ich Thelonious endlich mal begegnet war und ihn zweimal gehört hatte, fragte ich ihn, ob ich ihn mal besuchen könne und er meinte Ja. Ich werd´s nie vergessen: Er hatte ein Foto von Billie Holiday an der Decke, eine rote Lampe und ein kleines Klavier. Als junger Musiker stellte ich ihm erst mal viele Fragen. Keine davon beantwortete er. Neun Stunden saß ich in diesem Zimmer, nur mit ihm. Bis es ganz still wurde. Da sagte ich, "Vielen Dank für die Einladung, Mr. Monk. Ich sollte jetzt wohl mal gehen." Und er sagte, "Ok, und komm mal wieder vorbei."
Ich ging, völlig perplex. Als ich nach einem Monat wiederkam, spielte er für mich fast zwei oder drei Stunden lang Klavier."
Im Dezember 1949 brachte Nellie ihr erstes Kind zur Welt, Thelonious III, genannt "Toots". 1953 folgte, Barbara, genannt "Boo Boo".
Die Familie war der Anker, der sein Schiff nicht abdriften ließ.

Plattenvertrag bei Blue Note

Zwei deutsche Emigranten, Alfred Lion und Francis Wolff, boten Monk den ersten Plattenvertrag bei ihrer Firma Blue Note an. Er hatte nur ein paar Wochen, um für sein Blue-Note-Plattendebüt eine Studioband zu formieren. Die Bläser hatten noch nie ein Tonstudio betreten, der Saxofonist war erst 17, doch bei Alfred Lion gab es bezahlte Proben. Am 15. Oktober 1947, kurz nach Monks 30. Geburtstag, fand die erste Session statt. Der Produzent Lion erinnert sich:
"Die Musiker mussten seine Stücke nach Gehör lernen. Selbst wenn er es aufgeschrieben hätte – Thelonious hätte 15 Mal seine Meinung geändert, zwischen der ersten Probe und dem Take für die Platte."
Es war ihm wichtig, dass jeder beim Solo die Melodie im Kopf hatte. Die allererste Platte hieß "Thelonious".
Bei Blue Note übernahm Lions Frau Lorraine die Pressearbeit. 1949 wurde Thelonious Monk erfunden und Lorraine war es, die ihn den "Hohepriester des Bop" nannte. Schwer fassbar, mysteriös, seltsam, exzentrisch, schräg, ein Genie. Ein Mystiker. Unvorhersehbar. Eine Ikone. Lorraine Lions PR-Feldzug sorgte für Einblicke ins innere Sanctum:
"Monks Schlafzimmer war direkt neben der Küche. Es war ein Raum wie von Van Gogh, irgendwie asketisch. Ein Bett, eigentlich eine Pritsche, direkt an der Wand, ein Fenster und ein Standklavier. Das war's. An der Decke hing neben der toten Glühbirne ein Foto von Billie Holiday."
Erstmals reagierte die "New York Times" auf seine Musik. Ganz allmählich ging Thelonious als neuer Stern am Jazzhimmel auf.

Monk in Paris und die Begegnung mit Nica

Der Jazzpianist Henri Renaud besuchte ihn und lud Monk 1954 zum 3. Salon du Jazz nach Paris ein. Seine Premiere entglitt allerdings ins Desaster. Seine beiden französischen Begleiter an Bass und Schlagzeug kamen mit seiner Musik nicht klar. Und er hatte viel getrunken. Ein britischer Kritiker beschrieb ihn als "Scharlatan".
"Vor dem zweiten Konzert trank er weniger, es lief besser und er freute sich, nach dem Auftritt backstage die Pianistin Mary Lou Williams zu treffen. Sie war in Begleitung einer hocheleganten, etwa 40-jährigen Dame gekommen, die sie Nica nannte." (Nellie)
Pannonica, genannt Nica, aus dem englischen Adelszweig der Bankiersdynastie Rothschild, war die Frau eines französischen Barons, hatte für die Résistance in Afrika gearbeitet und bekam fünf Kinder. Ihre größte Liebe aber gehörte vermutlich dem Jazz, dem sie in ihrer späteren Wahlheimat New York verfiel. Monks Ballade "Pannonica" ist nur das bekannteste von vielen Stücken, die für sie komponiert wurden.
In einer noch stark von Rassenvorurteilen geprägten Zeit vermuteten viele, wenn eine weiße Frau sich mit schwarzen Musikern abgebe, müsse es irgendwas mit Sex oder Drogen zu tun haben. In Wirklichkeit engagierte sich Nica total für den Jazz - 35 Jahre lang unterstützte sie die Musik und die, die sie machten.
Nach der Trennung von ihrem französischen Baron blieb Nica in New York. Ihre ältere Schwester Myriam beschloss, ihr den Geldhahn der Adelsfamilie abzudrehen. Doch bei den Rothschilds hieß das wenig: Selbst dann kann jemand noch zwei Bentleys und einen Rolls besitzen, ein fantastisches Haus in New Jersey mit Panoramablick auf Manhattan kaufen und mit 120 Katzen dort leben.
"Monk kutschierte mich in seinem neuen Buick zu Nicas Hotel-Penthouse an der Fifth Avenue. Als Nica die Tür öffnete, konnte ich von drinnen schon meine Platte hören, mit 'Round Midnight', Monks Hymne." (Der Pianist Hampton Hawes)

Der Aufstieg

Ab 1955 ging es für Monk bergauf: Über einen Zeitraum von zwei Monaten bekam das Riverside-Label eines seiner besten Alben: "Brilliant Corners". Aus 25 unvollständigen Takes von Monk schnitt der Produzent Orrin Keepnews eine vollständige Version. Die Stücke blieben nie gleich von einer Aufnahme zur anderen. Ein Kritiker schrieb:
"Monk hat einen sehr selektiven klanglichen Ansatz. Er abstrahiert vom volleren Teil der Jazz-Harmonik; er kennt die Klänge, die er haben will, weshalb seine Harmonik so sparsam ist. Ein Primitiver ist er jedoch nicht, alles sehr durchdacht."
Thelonious Monk bei einem Konzert in Paris im Dezember 1969.
Thelonious Monk bei einem Konzert in Paris im Dezember 1969.© AFP
Dann erhielt er sein erstes Engagement seit zehn Jahren: Sechs Monate konnte er im Jazzclub Five Spot in New York auftreten. Schriftsteller und Maler der lokalen Avantgarde trafen sich dort - Willem de Kooning, Franz Kline, Jack Kerouac. Abend für Abend, in dem winzigen Klub mit 75 Sitzplätzen. Das Five Spot war jeden Abend brechend voll.
Eine Aura umgab Monk. Nach dem Tod ihres Gurus Charlie Parker sah die Beat-Generation in Thelonious den Mystiker, eine spirituelle Leitfigur.

Weltweiter Erfolg

Ab 1959 fing Monk an, ständig wechselnde Kopfbedeckungen zu tragen – sein visuelles Markenzeichen. Symptome manischen Verhaltens zeigten sich immer öfter. Nächtelang kein Schlaf, ständige Reisen. Einmal saß er eine halbe Stunde in einem Klub in Boston bewegungslos am Klavier. Oder schien die Klubdecke zu begutachten und imaginäre Fliegen an der Wand zu zählen.
Gegen seine Depressionen bekam er Vitamin-Injektionen und Thorazin, ein Beruhigungsmittel mit schweren Nebenwirkungen.
Dazu aber ein hartes Arbeitspensum: Am 30. Juli 1962 unterschrieb Monk einen langfristigen Plattenvertrag mit Columbia für drei Alben pro Jahr. Monk und die Band waren so motiviert, dass seine schwierigen Themen noch in winzigen Details Genialität und Humor durchscheinen ließen.
Der amerikanische Jazzmusiker Thelonius Monk.
Der amerikanische Jazzmusiker Thelonius Monk.© picture-alliance / dpa
Im März brach die Band zu ihrer Europatournee auf. Monk wurde von seinen Fans gefeiert wie ein Popstar. Zwölf Städte besuchten sie in 17 Tagen, nahezu alle Konzerte waren ausverkauft.
Der sonst so einsilbige Monk, berühmt für seine Einzeiler, zeigte sich in längeren Interviews in Paris gesprächiger als üblich.
Hinter der Bühne kümmerte Nellie sich um alles. Sie war seine Managerin, Geschäftspartnerin und erste Verteidigungslinie. Sie sorgte für seine Garderobe, kassierte die Gage, bezahlte die Band, verhandelte mit der Presse und übersetzte Journalisten sein brummiges Gemurmel.
"Ich bin berühmt. Ist das nicht irre?" (Monk)
Tokio, 21. Mai 1963. Es war das beste Publikum, das Monk je erlebt hat. Thelonious tanzte auf der Bühne und wirkte wie in Trance. Am Beginn hatte das japanische Fernsehen von den Rassenkonflikten in Birmingham/Alabama berichtet, mit einer äußerst brutal agierenden Polizei gegen gewaltlose Demonstranten. Präsident Kennedy ließ Bundestruppen schicken, um den Konflikt einzudämmen. Ein neuer Bürgerkrieg drohte in den USA auszubrechen.

Bipolare Störung des Musikers

"Unter erhöhtem Stress kam sein altes Leiden, die bipolare Störung, wieder zum Vorschein, was man so für seine Verrücktheit hielt. Der Reporter vom 'Time'-Magazin hatte ihn schon 30 Mal interviewt; langsam hatte er es satt. Die Arroganz der Ignoranz einiger Kritiker und des Jazzpublikums bedrückten ihn." (Nellie)
Am 28. Februar 1964 erschien dann - nach unzähligen Interviews - die Titelgeschichte im "Time"-Magazin über Monk. Monk war einer von nur drei Jazzmusikern, denen diese Ehre je zuteilwurde, alle drei waren Pianisten. Im Artikel selbst war unter anderem zu lesen:
"Jeder Tag ist ein neues pharmazeutisches Event für Monk: Alkohol, Dexedrin, Schlafmittel, was immer gerade zur Hand ist, alles gerät in erstaunlichem Maße in seinen Blutkreislauf."
Seine Kritik am Artikel behielt Thelonious für sich, genoss den Ruhm und die langersehnten Jobs. Laut Monks Sohn Toot markierte das Frühjahr 1965 aber den Beginn der Abwärtsspirale: Die Leitfigur der radikalen Schwarzen, Malcolm X, wurde in Harlem ermordet. Im Juli 1967 starb John Coltrane mit nur 40 Jahren – Thelonious brach es das Herz, denn er war eng mit ihm befreundet. Ein paar Monate vorher hatten sie noch etliche Male zusammen gespielt.
Thelonious Monk auf einer Aufnahme von 1988.
Thelonious Monk© imago stock&people
"Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrung, Muskelschmerzen und Gedächtnisverlust plagten ihn - Nebenwirkungen des Antidepressivums Thorazin. Er war jedoch gezwungen, weiter aufzutreten; äußerlich war er sichtlich gealtert." (Nellie)
Oktober 1970: Einlieferung in eine psychiatrische Klinik in San Francisco. Elektroschock-Behandlung. Heftige Nebenwirkungen: geistige Verwirrung, Gedächtnisverlust, Muskelschmerzen.
"Er war sehr krank. Seine Anzüge passten ihm nicht mehr. Er lebte praktisch nur noch im Bett. Manchmal saß er auf dem Boden, wir hatten so einen kleinen tragbaren Plattenspieler, und dann hörte er 'Ruby, My Dear', in der Fassung, die er mit Coleman Hawkins aufgenommen hatte. Immer wieder. Nur diese Platte. Eines Tages wurde es so schwierig, dass Nica kam und ihn abholte. Sie stand da am Aufzug, streckte ihren Arm aus und sagte mit ihrem britischen Akzent: 'C'mon, Thelonious, let's get the fuck out of here.' Und dann waren sie weg. Er kam nie mehr zurück." (Nellie)
Sie fuhren zu ihr nach Weehawken, New Jersey, und er sagte zu ihr, "ich bin sehr krank". Es war das erste und einzige Mal, so Nica, er habe es nie wieder gesagt. 1974 kam Monk noch einmal unangekündigt auf die Bühne, 1976 bekam er den Guggenheim-Preis. Es war sein letztes Jahr in der Öffentlichkeit.
Am 17. Februar 1982 starb Thelonious Sphere Monk mit 64 Jahren.

Produktion dieser Langen Nacht:
Autor: Karl Lippegaus, Regie: der Autor, Sprecher: Bernhard Schütz, Philippine Pachl, Volker Lippmann, Susanne Kubelka, Thomas Lang, Thomas Anzenhofer, Stefan Barmann, Redaktion: Monika Künzel, Webproduktion: Jörg Stroisch

Über den Autor:
Der Musikjournalist Karl Lippegaus wurde 1954 in Köln geboren. Er studierte Germanistik, Musikwissenschaften und Philosophie. Als Radiomoderator, Journalist und Buchautor beschäftigt er sich mit Jazz, aber auch Chanson, Rockmusik und Folk. Er ist unter anderem für den WDR und den Deutschlandfunk tätig. 1995 erhielt er für ein Feature über Migranten in den Vororten von Marseille und Paris den Deutsch-Französischen Journalistenpreis.

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