Eine Lange Nacht über Singvögel

"Die Nachtigall war's und nicht die Lerche..."

Nachtigall (Luscinia megarhynchos), sucht am Boden nach Nahrung.
Nachtigall (Luscinia megarhynchos), sucht am Boden nach Nahrung. © imago / blickwinkel
Von Anselm Weidner · 24.06.2017
Wie kann es sein, dass noch bis in die 1970er-Jahre hinein Dompfaffen im Freiburger Land Bauernlieder sangen, die bei den Bauern längst in Vergessenheit geraten waren? Warum hören wir im Frühling von Zugvögeln afrikanische Gesänge?
Ornithologen und Vogelbeobachter führen in den Vogelgesang, in Gesangsarten und -dialekte ein, gehen der ebenso intensiv erforschten wie immer noch unbeantworteten Frage nach: Warum singen Vögel?
Der Verleger Arnulf Conradi erzählt von seiner Passion für den Vogelgesang, Deutschlands berühmtester Vogelstimmenimitator Uwe Westphal, der Vogelzugforscher Peter Berthold und die Nachtigallenforscherin Silke Kipper sind zu hören. Der Landschaftsökologe Martin Flade erläutert, was das uckermärkische Ökodorf Brodowin zu einem Ort mit einer deutschlandweit so außergewöhnlichen Singvogelvielfalt macht.
Und wenn Shakespeare Julia mit dem Verweis auf Nachtigallen- und Lerchengesang Romeo anflehen lässt, in der Liebesnacht im Liebesnest zu bleiben, ist das ein weiterer Hinweis auf Vogelgesang als Lebenselixier.
Die Musik von Vivaldi und Rameau, von Mozart bis Strawinsky und Messiaen während dieser Langen Nacht der Singvögel macht hörbar, wie bedeutsam Vogelgesang als Inspirationsquelle für Komponisten seit jeher war.