Ein System für alle Geräte

Von Jörg Schieb · 09.09.2012
Ende Oktober kommt Windows 8 auf den Markt, die neueste Version von Microsofts Fenster-Software. Zum ersten Mal bietet der Konzern sein Betriebssystem parallel für PC und mobile Geräte an, um überall ein mehr oder weniger gleiches Bedienkonzept zu ermöglichen.
Windows ist ein Klassiker. Allein von der aktuellen Version Windows 7 konnte Microsoft über 700 Millionen Lizenzen verkaufen. Doch der PC-Markt schrumpft: Die Benutzer setzen immer öfter Tablets und Smartphones ein. Deshalb hat Microsoft die neueste Version seiner Fenster-Software an den neuen Bedürfnissen ausgerichtet. Windows 8 wird erstmals parallel für PCs, Tablets und Smartphones angeboten.

Am 26. Oktober erscheint Windows 8 für PCs, gleichzeitig soll es auch erste Tablets mit Windows 8 geben, darunter das "Surface" genannte Tablet, das Microsoft selbst herstellt. Die Bedienphilosophie und auch die Benutzeroberfläche sind in allen Welten weitgehend identisch. Der Gedanke: Wer sich mit Windows 8 auf dem PC zurechtfindet, der kann auch ein Smartphone oder Tablet mit Windows 8 benutzen – und umgekehrt.

Microsoft hat bei Windows 8 den Schwerpunkt auf die Bedürfnisse der mobilen Anwender gelegt: Tippen und Wischen, das ist auch bei Windows 8 möglich. Was auf Smartphone und Tablet unverzichtbar ist, wäre am PC nicht zwingend erforderlich, ist aber auch hier möglich, etwa bei PCs, die mit Touchscreen-Monitoren ausgestattet sind. PC-Benutzer bekommen zudem dieselbe Bedienoberfläche zu sehen: Ein buntes Kachel-Design, hinter jeder Kachel verbergen sich Apps, Webangebote oder Informationen. Die Art der Präsentation ist frei wählbar.

Daten lassen sich bequem zwischen den verschiedenen Geräten austauschen oder direkt online speichern, zum Beispiel auf Microsofts Onlinefestplatte Skydrive. Darüber hinaus bietet Windows 8 auf allen Geräten Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter.

Außerdem setzt Microsoft auf das App-Konzept: Auf PCs, Tablets und Smartphones lassen sich Apps laden und einsetzen. Während Benutzer von Tablets und Smartphones daran bereits gewöhnt sind, dürfte das für viele PC-Benutzer erstmal eine Umstellung bedeuten.

Das Ziel von Microsoft ist indes klar: Je mehr Menschen Windows benutzen, umso besser. Sie alle werden auf Microsofts Onlinedienste wie die Suchmaschine Bing gelenkt und sollen in Onlineshops wie Windows Marketplace vorbeischauen, um sich mit Apps, eBooks, Musik, Filmen und mehr zu versorgen. Für Konzerne wie Apple, Google und Microsoft ein riesiges Geschäft.

Die ersten Smartphones, die auf Windows Phone 8 setzen, sind bereits vorgestellt. Samsung hat ein Modell auf der IFA gezeigt. Außerdem haben Microsoft und Nokia gemeinsam die Modelle Lumia 820 und Lumia 920 präsentiert: Smartphones, die sich erkennbar von anderen Modellen am Markt unterscheiden, stark auf Fotografie und soziale Netzwerke setzen und vor allem jüngere Menschen ansprechen. Wann die vorgestellten Smartphones allerdings zu haben sein sollen, steht noch nicht fest: "Im Laufe des Jahres", heißt es lapidar. Es wurden auch keine Preise genannt.

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