Chaos-Familie in Breitwandformat

Vorgestellt von Jörg Taszman · 25.07.2007
Die berühmteste Fernseh-Familie Amerikas - die Simpsons - kommt jetzt auf die Kino-Leinwand und bietet kurzweiliges Vergnügen ohne Tiefgang mit diversen Seitenhieben auf die aktuelle US-Kultur. "Als der Wind den Sand berührte" zeigt in bedrückenden Bildern den Kampf einer afrikanischen Familie gegen Durst, Hunger und Banditen.
"Die Simpsons"
USA 2007. Regie: David Silverman. Darsteller: (Stimmen) Anke Engelke u.a.

Nun sind die kultigen Simpsons auch auf der großen Leinwand gelandet. Kurzweilige, phasenweise sogar schön bissige Unterhaltung bietet dieser rundum gelungene Animationsfilm.

Der neue Ökowahn wird genüsslich auf die Schippe genommen in einer wüsten Story, verursacht durch das Simpsons-Oberhaupt Homer. Der Familienvater hat einfach ein mit Schweinefäkalien gefülltes Silo im örtlichen Tümpel versenkt und so die Umwelt verpestet. Die US-Regierung unter Führung von Arnold Schwarzenegger schlägt erbarmungslos zurück. Ganz Springfield wird vom Rest des Landes isoliert und unter einer Riesenkäseglocke regelrecht begraben. Dieses Schlamassel muss Homer nun ausbaden und sich zum Retter von Springfield aufschwingen...

Vor allem die bösen Dialoge und Anspielungen auf aktuelle politische Ereignisse und Hollywoodfilme machen "SIMPSONS - der Film" zu einem kurzweiligen Vergnügen, allerdings ohne tiefere Nebenwirkungen.

"Als der Wind den Sand berührte"
Belgien/Frankreich 2006. Regie: Marion Hänsel. Darsteller: Issaka Sawadogo, Carole Karemera, Asma Nouman Aden, Said Abdallah Mohamed. Länge: 96 min.

Mitten im Kinosommer der Sequels gelangt "Als der Wind den Sand berührte" von der belgischen Regisseurin Marion Hänsel auf die deutschen Leinwände. Es ist ein anspruchsvolles Werk um eine afrikanische Familie, die aus Wassermangel durch die Wüste in den Norden zieht und von marodierenden Söldnern, Hunger und Tod fast ausgelöscht wird.

Marion Hänsel hat einen Film gedreht, der bedrückt und nur am Ende ein wenig Hoffnung gibt. Bei uns in Deutschland wird der Film vorsichtig und nur in der Originalfassung mit Untertiteln gestartet. Wer im Kino mehr über Afrika sehen mag als schöne Landschaften und Menschen, sollte sich den Kinobesuch von "Als der Wind den Sand berührte" ruhig zumuten.