Attentäter aus Gewissensgründen

Von Winfried Sträter |
Er ist eine Ausnahmegestalt unter den Widerstandskämpfern gegen Hitler und gehörte weder adligen noch bürgerlichen noch kommunistischen Widerstandszirkeln an. Georg Elser, 1903 geboren, stammte aus einfachen Verhältnissen in Württemberg.
Er war ein hoch talentierter Schreiner, der als Bau- und Möbeltischler, dann auch in Uhrenfabriken arbeitete. Ein geselliger und musikalischer Mensch. Aber Elser war ein politischer Kopf. Er trat zwar nicht in Erscheinung, gehörte aber ab 1928/29 dem Roten Frontkämpferbund in Konstanz an und war KPD-Wähler. Hitler an der Macht – das hieß für ihn: "unvermeidlich: Krieg".

1938, als die Westmächte Hitlers Expansionsdrang nicht stoppten, entschloss sich Elser zum Attentat auf Hitler. Er war überzeugt: Nur dadurch könne der Krieg verhindert werden. Akribisch und mit großem Geschick bereitete er einen Bombenanschlag auf Hitler während seiner Rede zum 9. November 1939 im Münchener Bürgerbräukeller vor. Alles funktionierte so, wie Elser es ein Jahr lang geplant und technisch vorbereitet hatte, der Zeitzünder löste die gewaltige Explosion im Rednerpult präzise um 21.20 Uhr aus – nur hatte Hitler das Rednerpult früher als in den Jahren zuvor verlassen. Dadurch überlebte der Diktator.


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