100 Jahre Ampel

    Ein Licht geht auf

    Einfach Kult: Ampelmännchen gibt's inzwischen auch als Mauspad.
    Einfach Kult: Ampelmännchen gibt's inzwischen auch als Mauspad. © dpa / picture alliance / Jens Kalaene
    Vor genau 100 Jahren wurde im US-amerikanischen Cleveland die erste Ampel in Betrieb genommen. Heute steuern die Signalanlagen das Leben von Milliarden Menschen. Unsere Korrespondenten haben weltweit Endrücke gesammelt.
    Zwei Wochen seines Lebens verbringt jeder Mensch in Deutschland rein statistisch mit dem Warten an einer roten Ampel. Dennoch will sie kaum einer missen: Ohne Ampeln wäre der Verkehr in Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München kaum zu bewältigen. Nur gut also, dass vor 100 Jahren der Polizist Lester Wire und der Erfinder Garrett Morgan in Cleveland, Ohio, die erste elektrische Anzeige mit drei Lichtern errichteten.
    War die Ampel zunächst nur ein Stück Hightech, ist sie heute mehr als das: ein Kulturgut. Vor der Ampel zeigt sich, wer geduldig ist oder dem Reiz der Anarchie erliegt. Unsere Korrespondenten aus aller Welt haben sich umgeschaut.
    Ampeln sind selten in Kenia weil totale Stromverschwendung. An Nairobis Hauptverkehrsstraße blinken sie sinnlos vor sich hin - da ohnehin niemand bei rot hält. Linda Staude berichtet.
    In China wecken viele Ampeln den Sportler-Instinkt eines jeden Auto-, Fahrrad- und Moped-Fahrers. Der Grund ist ganz einfach: Viele chinesische Ampeln haben eine Countdown-Funktion eingebaut - wie bei einem Autorennen. Ein Beitrag von Steffen Wurzel.
    Fischverkauf auf der Straße an einer Ampel in Hongkong
    Fischverkauf auf der Straße an einer Ampel in Hongkong© dpa / picture alliance / Jens Kalaene
    Vorbeirasen an roten Ampeln ist auch in Polen eher die Regel als die Ausnahme. Blitzer könnten Abhilfe schaffen - doch das traut sich kaum ein Politiker. Die Entrüstung in der Bevölkerung wäre zu groß, berichtet Henryk Jarczyk.
    Draußen, da gibt's Ampeln - in den teils schicken Kairoer Vorstädten. Im chaotischen Verkehr in der Innenstadt muss man suchen, um überhaupt welche zu finden. Hans Michael Ehl war auf der Suche.
    Es gibt in Italien Ampeln, die selbst den Gutwilligsten zum Verkehrssünder erziehen: Fußgängern kann es passieren, dass sie mehr als dreieinhalb Minuten auf grünes Licht warten. Nikolaus Nützel hat nachgemessen.