Willkommen im Manhattan von der Mancha

Von Barbara Eisenmann · 14.04.2009
Eine durch Bauspekulation zerstörte Gegend im Süden von Madrid: zwei Autobahnen, ein Dorf mit vier Ablegern, dazwischen Gewerbegebiete und eine gigantomanische Siedlung, die auf halbem Weg im Immobiliensumpf stecken geblieben ist. Etwa 1700 Menschen sind dort gemeldet statt der gut 40.000, die hier einmal wohnen sollten. Der Immobilienblase ist die Luft ausgegangen und das Bauprojekt fürs Erste gestoppt.
Fünf wuchtige Wohnblocks direkt an der Magistrale stehen ganz leer, die Jalousien Tag und Nacht heruntergezogen. Viele andere Gebäude sind nur vereinzelt bewohnt. Und es sind weder Verkäufer noch Käufer in Sicht. Dennoch sind die Bewohner es leid, ständig von einer Geisterstadt in den Medien zu hören und verteidigen ihre Wohnanlage. Nach und nach aber bröckelt diese Fassade. Die Autorin war zur Untermiete vor Ort.

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