Silvia Gingold und ihr Kampf gegen den Verfassungsschutz

Unter Beobachtung

43:51 Minuten
Silvia Gingold
Silvia Gingold erhielt in den 1970er-Jahren wegen ihrer Mitgliedschaft in der DKP Berufsverbot © Deutschlandradio / Christine Werner
Von Christine Werner · 02.04.2019
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Silvia Gingold, 72 Jahre alt, ehemalige Lehrerin, wird seit ihrem 17. Lebensjahr vom Verfassungsschutz beobachtet, weil sie als linksextrem gilt. Dagegen hat sie geklagt. Sie will, dass ihre Beobachtung endlich eingestellt wird.
Silvia Gingold sagt, sie werde beobachtet, weil sie in der Friedensbewegung aktiv ist, und weil sie vor antifaschistischen Gruppen aus der Biografie ihres Vaters liest. Ihre Eltern waren jüdische Widerstandskämpfer und Kommunisten, mussten vor den Nazis fliehen. Zurück in Deutschland gründete ihr Vater Peter Gingold die ,Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes’, die der hessische Landesverfassungsschutz bis heute als linksextremistisch beeinflusst einstuft.
Silvia Gingold selbst erhielt bereits in den 1970er-Jahren wegen ihrer Mitgliedschaft in der DKP Berufsverbot. Sie klagt jetzt gegen den hessischen Landesverfassungsschutz und fordert, dass die Beobachtung eingestellt und ihre Daten gelöscht werden. Der Aufwand, der für ihre Bespitzelung betrieben wird, empört sie. Die wahren Verfassungsfeinde seien andere, sagt sie.

Unter Beobachtung
Silvia Gingold und ihr Kampf gegen den Verfassungsschutz
Von Christine Werner

Regie: Axel Scheibchen
Es sprachen: Hildegard Meier und Axel Gottschick
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Roman Weingardt
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Dlf 2019

Christine Werner, geboren 1967, arbeitete nach dem Studium einige Jahre für eine TV-Produktionsgesellschaft und danach zehn Jahre im aktuellen Hörfunkprogramm beim SWR in Baden-Baden. Heute lebt sie wieder in Köln und ist Featureautorin und Redakteurin für verschiedene ARD-Hörfunkprogramme.