Regie: Philippe Bruehl
Mit: Bernhard Schütz u.a.
Ton: Dirk Hülsenbusch
Produktion: WDR 2015
Länge: 50'18
Vaterhunger
Von: Manuel Gogos · 09.01.2016
Die schwarzen Fische haben den Vater gefressen, erzählt ein griechisches Volkslied. So muss der Sohn ins Meer hinab tauchen und den Vater retten. Der Sohn reist in die Hafenstadt Kavala, von wo der Vater einst mit einem Koffer voll Oliven nach Deutschland zog.
In der alten Wohnung am Meer betreibt der Sohn seine "RePAPAraturen": mit dem Geschmack von Dörrfleisch auf der Zunge; beim Lesen von Psalmen; mit Klagegesängen, die die Toten herbeirufen können.
Die Spurensuche führt den Autor, der heute selber Vater ist, auch zu dem Trauerforscher Jorgos Canacakis, der ihn lehrt: Trauer ist das Echo der eigenen Vergänglichkeit.
Manuel Gogos, geboren 1970 in Gummersbach, Kurator und Feature-Autor. Zuletzt: "Das Damaskus-Erlebnis – Motive der Islam-Konversion" (Deutschlandfunk 2015).