Panzer, Pferde, Patrioten

Der unheimliche Reiz von Nazi-Kitsch

49:53 Minuten
Eines von zwei Aquarellen, von Adolf Hitler gemalt, wird am 07.10.2015 in der Daphineh Galerie in Teheran (Iran) ausgestellt. Nach Angaben der Galeristin wurden die Bilder Anfang des 20. Jahrhunderts in Wien angefertigt. Damals fristete der spätere Diktator sein Dasein dort als Kunstmaler.
Ein von Adolf Hitler gemaltes Aquarell, ausgestellt im Jahr 2015 in der Daphineh Galerie in Teheran © picture-alliance / Farshid M. Bina
Von Tom Schimmeck · 21.06.2019
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Briefe, Orden, Uniformen, Kriegsgerät und Nazikunst sind gefragt. Auf Auktionen, Flohmärkten und in den Weiten des Internets erzielen Devotionalien des Dritten Reiches Höchstpreise. Wer interessiert sich dafür und warum?
Manchmal stoßen Fahnder in deutschen Kellern und Scheunen auf rostige Panzer, tonnenschwere Statuen und Kunsttrümmer, die einst für die Welthauptstadt Germania gefertigt wurden.
Selbst Postkarten-Kitsch des mittellosen Straßenmalers Adolf Hitler verkauft sich prächtig. Hitler, der zweimal versuchte, Aufnahme an der Wiener Kunstakademie zu finden, soll Tausende Motive gemalt haben, um sich in Wien und München über Wasser zu halten.
2013 zahlte ein Sammler 133.000 Euro für ein kleines München-Motiv (Standesamt und Altes Rathaus München). Im Juni 2014 ging ein Hitler-Aquarell von Schloss Neuschwanstein für 100.000 Euro an einen chinesischen Fan.
Worin besteht der Reiz eines echten Hitlers? Warum steht eine Widmung von Joseph Goebbels mit 700 Euro im Katalog? Was ist die Botschaft von Arno Brekers Bronzemuskeln? Eine Rundreise durch die Welt der braunen Sammler.

Panzer, Pferde, Patrioten
Der unheimliche Reiz von Nazi-Kitsch und -Kriegsgerät
Von Tom Schimmeck

Regie: Matthias Kapohl
Es sprachen: Martin Rentzsch, Fiona Metscher, Glenn Goltz
Ton und Technik: Wolfgang Rixius und Angelika Brochhaus
Redaktion: Tina Klopp
Produktion: DLF 2016