Mitternachtskrimi - Von Simona Ryser

Bonnie und Clyde

Das zerschossene Auto von Bonnie und Clyde
Das zerschossene Auto von Bonnie und Clyde © imago stock&people
Von Simona Ryser · 20.10.2018
Sie waren berühmt und berüchtigt, galten sogar als Staatsfeinde: Bonnie und Clyde. Das schicke Gangsterpaar, dessen Geschichte nicht zuletzt durch Songs und Filme posthum idealisiert und stilisiert wurde, durchlitt in Wirklichkeit ein kurzes, dramatisches Leben voller Leid und Gewalt.
USA, Anfang der 1930er-Jahre, die Zeit der wirtschaftlichen Depression. Clyde Barrow beginnt als einfacher Hühnerdieb, knackt dann Autos und Tresore. Nach einer Gefängnisstrafe schwört er der Polizei und der Justiz Rache. Bonnie Parker, arbeitslose Kellnerin, stammt aus einfachen, biederen Verhältnissen. Das erlebnishungrige Mädchen ist gleich bei der ersten Begegnung fasziniert vom charmanten, witzigen Clyde, der sich um keine Regeln schert. Sie beide wollen nur raus aus der Armut in den Slums von Texas und träumen von einem romantischen Leben zu zweit.
Innerhalb weniger Jahre begehen Bonnie und Clyde zahlreiche Überfälle auf Lebensmittelläden und Tankstellen, steigern sich zu Banküberfällen und Geiselnahmen und verüben 14 Morde, meist an Polizisten. Gemeinsam mit Clydes Bruder Buck, dessen Frau Blanche sowie William Daniel Jones fliehen sie als Barrow-Bande in schnellen Autos vor der Justiz durch die Staaten Amerikas. Die ewige Liebe, die sich das Paar geschworen hatte, bedeutet ein Leben auf ständiger Flucht und führt unausweichlich in den Tod: Bonnie und Clyde enden von über 100 Kugeln durchsiebt.
Inspiriert von Tagebucheinträgen, Briefen, Interviews der Protagonisten und Songs hat die Autorin und Regisseurin Simona Ryser die Geschichte des legendären Ganovenpaars neu erzählt und mit Blick auf die sozialgeschichtlichen Eckpunkte Amerikas in der Weltwirtschaftskrise inszeniert.
Bonnie und Clyde
Von Simona Ryser
Regie: die Autorin
Mit Liliane Amuat, Jirka Zett, Lara Körte, Anna-Katharina Müller, Klaus Brömmelmeier, Lotti Happle, Nils Kahnwald, Gottfried Breitfuss u.a.
Musik: Philipp Schaufelberger

Produktion: SRF 2018
Länge: 49'44