Mitternachtskrimi

Das Bouillabaisse-Komplott

Otto Sander, 2001
Otto Sander © picture alliance / ZB / Klaus Franke
Von Andreas Pflüger  · 03.02.2018
Wie schreibt man einen Chandler, der mehr nach Chandler klingt als Chandler selbst? - Für einen Allround-Autor wie Andreas Pflüger eine lockere Fingerübung ...
An der Seite seines trübseligen Bürokaters Carlos starrt Privatdetektiv Bruno Karwatzki in einen miesen, grauen Abend. Seit über drei Wochen ist kein Kunde mehr hereingekommen und also auch kein Geld.
Plötzlich stöckelt eine betörende Schönheit durch die Tür und reißt Bruno aus seiner Melancholie: Jennifer - die Absätze lang und spitz wie ein Stilett, die Strumpfnähte scharf wie eine Rasierklinge.
Leider bringt auch sie keinen Auftrag mit, im Gegenteil: Jennifer will sich um den inserierten Sekretärinnenjob bewerben. Ein Missverständnis, natürlich. Doch Jennifer hat Bruno mit der hochdramatischen Geschichte, die zu ihrer Blindheit führte, schon längst um den Finger gewickelt. Als zwei weitere Männer in Brunos Büro platzen und ihm ihre nicht minder abenteuerlichen Lebensläufe auftischen, enthüllt sich ein lang gehegtes Mordkomplott, und eine tödliche Auseinandersetzung beginnt. Für Hard-boiled-Parodien wie für Chandler-Originale gilt: Trau niemals einer schönen Frau!
Regie: Albrecht Surkau
Komposition: Thomas Preissler
Mit Otto Sander, Angelika Waller, Volkmar Kleinert und Jürgen Kluckert
Produktion: DS Kultur 1993
Länge: 36‘10