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Nigeria
Viele Tote bei Gasunglück

Im Südosten Nigerias hat es eine Explosion in einer Gasanlage gegeben. Mehrere Menschen wurden dabei getötet, Augenzeugen berichten von bis zu 100 Toten. Die Polizei bezeichnet den Großbrand als "riesiges Inferno".

25.12.2015
    Ein Pipeline-Brand in Lagos, Nigeria, Mai 2008.
    Pipeline-Brände sind keine Seltenheit in Nigeria, hier im Mai 2008. (picture alliance / dpa / epa George Esiri)
    Noch stehe ein unterirdischer Tank in Flammen, teilte ein Polizeisprecher in der Regionalhauptstadt Awkai im Südosten Nigerias mit. Die Ausbreitung des Feuers sei aber gestoppt.
    Das Unglück ereignete sich am Heiligen Abend in einer Gasanlage in der Stadt Nnewi im Bundesstaat Anambra. Wie die Polizei mitteilte, sei das Feuer durch eine Explosion ausgelöst worden. Auch mehrere angrenzende Gebäude und Fahrzeuge gerieten in Brand. Bisher bestätigten die Behörden den Tod von sechs Personen. Augenzeugen und örtliche Medien sprechen von mehr als 100 Toten, dies wollte der Polizeisprecher aber nicht bestätigen. Die Polizei befürchte aber, dass "ein paar" Menschen in dem "riesigen Inferno" ums Leben gekommen seien, sagte er.
    Das Öl wird auf dem Schwarzmarkt verkauft
    Etliche Menschen hatten sich vor einem mit Gas befüllten Tankwagen aufgestellt, um rechtzeitig vor Weihnachten ihre Gasflaschen aufzufüllen. Dann brach Feuer aus. Der Augenzeuge Emeka Peters sagte der Nachrichtenagentur AP, das Feuer sei am Donnerstagvormittag gegen 11 Uhr ausgebrochen. Ein Tankwagen habe in der Anlage Chikason Group Gas frisches Gas abgeführt und sei anschließend wieder losgefahren, ohne zu warten, um die vorgeschriebene Abkühlzeit zu beachten.
    "Das Feuer explodierte wie eine Bombe, und die ganze Station ist inmitten von Explosionen von Gasflaschen in dichtem, schwarzem Rauch aufgegangen", sagte er. Viele Menschen seien getötet worden, die meisten von ihnen hätten den ganzen Tag angestanden, um ihre Behälter auffüllen zu lassen.
    Nigeria ist der größte Erdölproduzent in Afrika. Vor allem Pipeline-Brände sind keine Seltenheit, zum einen wegen ihres schlechten Zustands, zum anderen, weil sie von Dieben angezapft werden, die das Öl auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Weihnachten 2007 starben 40 Menschen bei der Explosion einer angezapften Pipeline vor Lagos.
    (pg/tk)