Hörspieldebüt des Deutschlandfunk-Preisträgers

Fischvibe

Am Industrieufer liegt jemand und raucht - halb Meerjungfrau oder Meerjungmann, halb Mensch.
Halb Nixe, halb Mensch. Ein Hörspiel über Wasserwesen und Landratten zwischen Traum und Alptraum. © Ingo Doerrie / unsplash
Von Leander Fischer · 16.10.2021
Von feiernden Nixen und toten Meeren. Zürnende Götter, kanalisierte Städte und Flusslandschaften als Ferienziel. Wilde Fluten anderswo, Uferbewohner ohne Asyl. Vom Klima, vom Wandel und von der Flucht. Vom Märchen zur Wirklichkeit und wieder zurück.
Wasserwesen und Landratten begegnen sich am Ufer der Donau. Der Flussgott wettert noch gegen die Menschen. Seine Töchter tauschen bereits Flossen und Stimmen gegen Beine. Sie tanzen und feiern die endlose Nacht. Der Pegel steigt und die Donaufischer flüchten in die Stadt. Ein abgehalfterter Wiener wird magisch von Statuen angezogen, die heilige, gefallene und mythische Frauen darstellen. Einem verkrachten Elternpaar verregnet es den Ausflug. Eine hörspielbesessene Kommissarin findet eine Wasserleiche und ein verwirrter Jüngling sein nasses Grab. Nachts wacht der Weinbauer, die kommenden Horden zu vertreiben. Morgens springen zwei, die einander fanden, von einer Brücke ins Wasser.

Ursendung
Fischvibe
Von Leander Fischer
Regie: Leonhard Koppelmann
Mit: Anna-Sophie Friedmann, Merle Wasmuth, Sabine Waibel, Stefko Hanushevsky, Anika Baumann,
Wolfgang Michalek, Andreas Grothgar, Wolf Aniol
Gesang: Barbara Schachtner
Komposition und E-Bass: Janko Hanushevsky
Ton und Technik: Christoph Rieseberg, Wolfgang Rixius, Oliver Dannert
Produktion: Deutschlandfunk 2021
Länge: ca. 58'

Leander Fischer wurde 1992 in Oberösterreich geboren. Er studierte in Berlin, Hildesheim und Wien. 2019 nahm er in Klagenfurt am Bachmann-Wettbewerb teil und wurde mit dem Deutschlandfunk-Preis ausgezeichnet. 2020 erschien sein Roman "Die Forelle", der den Österreichischen Buchpreis für das beste Debüt erhielt. Er publizierte in Anthologien und Literaturzeitschriften. "Fischvibe" ist sein erstes Hörspiel.