Hörspiel

Die Mondscheinbraut

20. Juli 1969 - Astronaut Buzz Aldrin auf dem Mond.
20. Juli 1969 - Astronaut Buzz Aldrin auf dem Mond © picture alliance / dpa
Von Anna Pein · 09.07.2019
Eine poetische Reise zurück in die 60er Jahre als der Fernseher die Wohnzimmer eroberte. In Anna Peins phantasievollem Stück steckt auch ein Stück Zeitgeschichte: vom Kalten Krieg über die Kuba-Krise bis zum Love-and-Peace-Festival auf Fehmarn.
„Weißt Du, woran ich glaube? Dass immer genau das, was ein Mensch glaubt oder nicht glaubt, Wirklichkeit ist.”
Heidi ist noch ein Kind und die Welt ein magischer Raum, in dem Realität und Traum ineinanderfließen. Es sind die 60er-Jahre. Der Fernseher erobert die deutschen Wohnzimmer, die Amerikaner den Mond und J.F.K. die Herzen der Frauen.
Auch Heidi ist in ihn verliebt. Nächtens besucht sie ihn auf dem Mond, sie kann nämlich fliegen, schwerelos schwebt sie durch den Weltraum und landet weich in seinen Armen. John flüstert ihr Liebesworte ins Ohr und nennt sie seine Mondscheinbraut.
Heidi wird älter. Irgendwann stellt sie Gott auf die Probe: gibt es ihn oder gibt es ihn nicht. Tapfer kämpft sich die Achtjährige durch ein Universum aus Zweifeln.
Immer an ihrer Seite: Teddy Johnny, der zunehmend älter und ranziger wird und irgendwann per Familienbeschluss durch einen neuen ersetzt werden muss.
Und dann betritt irgendwann ein leibhaftiger Junge die Szenerie: Jonny.
Anna Peins poetische Reise durch die Kindheit ist ein Spiel der Fantasie, ein Fest des Magischen. Mit den Versatzstücken des Märchens, mit Reimen, Liedern, Sprichwörtern und in traumhaft-surrealen Bildern evoziert sie die Welt eines kleinen Mädchens, den Glauben an die Macht der Vorstellung. Darüber hinaus ist "Mondscheinbraut" ein Stück Zeitgeschichte.
Vom Siegeszug des Fernsehens, das aus Ereignissen Sensationen machte, über den Kalten Krieg und die Kuba-Krise bis hin zum Love-and-Peace-Festival auf Fehmarn.

Die Mondscheinbraut
Von Anna Pein
Komposition: Sabine Worthmann
Regie: Oliver Sturm
Mit Karin Neuhäuser, Peter Lohmeyer, Vanessa Loibl, u.a.
Produktion: NDR/HR 2016
Länge: 48'53