Armenien nach dem verlorenen Krieg um Bergkarabach

Mit dem Rücken zur Wand

43:55 Minuten
ARMENIEN - 22. NOVEMBER 2020: Armeniens Premierminister Nikol Paschinjan nach einem Gedenkgottesdienst in der Etchmiadzin Kathedrale in Vagharshapat anlässlich des Gedenktages für die Gefallenen im Berg-Karabach-Konflikt.
Premierminister Nikol Paschinjan nach einem Gedenkgottesdienst für Gefallene in Vagharshapat © imago/TASS/Alexander Ryumin
Von Daniel Guthmann · 18.05.2021
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Am 9. November 2020 unterzeichnete der armenische Premierminister Nikol Paschinjan ein von Russland vermitteltes Waffenstillstandsabkommen. Der einstige Held der „Samtenen Revolution“ ist zum Buhmann der Nation geworden.
Nach 25 Jahren des Waffenstillstands und gescheiterter Friedensverhandlungen hatte Aserbaidschan den Krieg um die von Armeniern besiedelte autonome Region Bergkarabach im Herbst 2020 neu entfacht. Mit Unterstützung der Türkei und massivem Einsatz hochmoderner Kampfdrohnen gelang es den Aserbaidschanern innerhalb von nur sechs Wochen, die Armenier zur Kapitulation zu zwingen.
Während die Weltöffentlichkeit dem Krieg tatenlos zuschaute, mussten fast 100.000 Karabach-Armenier aus der umkämpften Region fliehen. In dem Abkommen werden neue Grenzverläufe festgelegt, die für die Karabach-Armenier mit dem Verlust von gut einem Drittel ihres historischen Siedlungsgebiets einhergehen. Seither sind viele Karabach-Armenier in die ihnen noch verbliebenen Gebiete zurückgekehrt, wo sie unter dem Schutz russischer Friedenstruppen leben. Ihre Zukunftsperspektiven sind jedoch mehr denn je von großer Unsicherheit geprägt.

Mit dem Rücken zur Wand
Armenien nach dem verlorenen Krieg um Bergkarabach
Von Daniel Guthmann

Regie: der Autor
Es sprachen: Philipp Schepmann, Sonja Dengler, Sebastian Mirow, Nikolai Alexander Brucker, Stefan Roschy
Ton und Technik: Toygun Kirali und Bettina Krol
Redaktion: Wolfram Wessels, Wolfgang Schiller
Produktion: SWR/Deutschlandfunk/WDR 2021

Daniel Guthmann, geb. 1965, freier Autor und Regisseur für Radio, Film und Fernsehen. Studium der Philosophie und Romanistik in Berlin und Paris. Lebt in Köln.
Eine längere Fassung der Sendung finden Sie auf der Website des SWR.