Zwischen Stolz und Frust

Tunesien fünf Jahre nach dem Arabischen Frühling

Die tunesische Flagge auf dem Justizpaoast in Tunis.
Die tunesische Flagge auf dem Justizpalast in Tunis. © picture alliance / dpa / Thierry Monasse
Von Elisabeth Lehmann und Khalid El Kaoutit · 12.01.2016
Fünf Jahre ist es her, dass der sogenannte "Arabische Frühling" ausgebrochen ist. In den meisten Ländern der Region herrschen bis heute Krieg, Chaos und Gewalt. Von außen betrachtet, ist die Revolution nur in einem Land gelungen: in Tunesien. Am 14. Januar 2011 floh Tunesiens Diktator Ben Ali außer Landes.
Das kleine Land am Mittelmeer hat sich seitdem auf den langen Weg in Richtung Demokratie gemacht, hat es geschafft, freie Wahlen abzuhalten, einen friedlichen Machtwechsel zu vollziehen und ist dafür vor kurzem mit dem Friedensnobelpreis belohnt worden. Doch viele Tunesier, vor allem die jungen Revolutionäre, die 2010 auf die Straße gezogen sind, sind heute frustriert, auch wenn sie sich unter dem Namen "Revolutionsjugend" ein eigenes Kapitel in den Geschichtsbüchern gesichert haben.
Die Verzweiflung über die schlechte wirtschaftliche Lage und die fehlenden Perspektiven ist gerade unter den tunesischen Jugendlichen heute groß. Sie wollten Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Was davon heute Realität in Tunesien ist, was also vom Frühling übrig geblieben ist, das haben sich unsere Autoren Elisabeth Lehmann und Khalid El Kaoutit angeschaut.
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