Zwischen Protest und Pessimismus

Von Meinhard Stark · 29.09.2013
Die Shell-Jugendstudie von 1985 beschreibt die Jugendlichen der 80er-Jahre als "tolerante und liberal gestimmte Demokraten". Eine bis dahin unbekannte Szene-Kultur beginnt sich zu etablieren.
Hippies verschwinden fast völlig, Punks gewinnen die visuelle Oberhand, aus Rockern werden Heavy-Metal-Fans, daneben gibt es Gothic-Anhänger, Skinheads und, und, und; in Anfängen auch in der DDR. Charakteristisch für das Jahrzehnt: der Protest vor allem junger Leute gegen die Stationierung atomarer Mittelstreckenraketen in Ost und West, gegen den Bau von Atomkraftwerken oder Wiederaufbereitungsanlagen sowie gegen das Waldsterben.

Die Jugendarbeitslosigkeit steigt. Pessimismus greift um sich. In der DDR äußert sich die zunehmende Politisierung der Jugend vor allem in der kirchlichen Arbeit oder der alternativen Friedensbewegung "Schwerter zu Pflugscharen". Gorbatschow weckt ab 1985 neue Hoffnungen, die sich vier Jahre später in der Friedlichen Revolution in der DDR erfüllen.

Regie: Nikolai von Koslowski

RBB/DLF/RB 2010