Zwischen Piraten und Onleihern

Von Kirsten Klümper · 26.08.2013
Für die Verlage bedeutet das E-Book zurzeit zweierlei: Investitionen und Probleme - vor allem wegen der Trennung von Medium und Inhalt, also von Buch und Text. Deshalb gibt es einige Fallstricke beim E-Book-Geschäft.
Spätestens nach ein paar Dutzend Lesern ist Thomas Manns "Zauberberg" hin. Das gehört zum Modell Bücherei: Nicht nur, wenn ein Buch neu erscheint, auch wenn eins auseinanderfällt, beschert das den Verlagen Einnahmen - noch. Denn E-Books bleiben auch beim 50. Nutzer schön weiß und stinken nicht.

So kommen Verleger und Bibliotheken schon länger nicht zu einer Einigung über die E-Book-Leihe. Jetzt hat sich der Streit neu entzündet, an einigen städtische Bibliotheken, wie zum Beispiel der von Dresden. Die verleiht ihren E-Book-Bestand via Netz nämlich auch an Menschen, die gar nicht in Dresden wohnen. Für gerade mal zehn bis zwölf Euro im Jahr.

Zum Vergleich: Bei der E-Book-Verleih-App "Skoobe" kostet die digitale Leihbücherei 10 bis 20 Euro im Monat. Beim Kauf muss der E-Book-Leser zum Beispiel allein für Dan Browns aktuellen Bestseller "Inferno" ganze 19,90 Euro hinlegen.

Bei solchen Preisspannen kann der Wind schon mal hart wehen in der Welt des digitalen Buchs: "Wir brennen die Wunschwelt der Verlage ab", bloggten Anfang August die anonymen Betreiber einer großen deutschen E-Book-Piratenseiten.

Deren Server wurden zu klein für die Zahl der User – nun habe man sich für "unbegrenztes Wachstum" entschieden, finanziert von den Nutzern. Für den illegalen Download illegal kopierter Bücher wird in Zukunft eine Art Nutzungsgebühr verlangt. Die ersten haben angeblich schon gezahlt.
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