"Zwischen den Zeilen der Abgrund"

Von Jens Brüning · 31.01.2010
Das Kabarett "Die Katakombe" eröffnete am 16. Oktober 1929 als Alternative zum etablierten Revue-Kabarett des Berliner Neuen Westens. Neben Werner Finck als Chef-Conferencier traten dort u.a. Ernst Buch und Ursula Herking, Erik Ode und Kate Kühl auf.
Durch die Beteiligung von Autoren wie Erich Kästner, B. Traven und Kurt Tucholsky wurde die "Die Katakombe" bejubelt als Wiedergeburt des literarischen Kabaretts. Die Programme waren vor 1933 geprägt von der Freude der meist jungen Protagonisten am sprachlichen Unfug, enthielten aber auch politische Texte. Nach 1933 bestand "Die Katakombe" noch zwei Jahre. In dieser Zeit wurde die Andeutung zum Markenzeichen Werner Fincks. Joseph Goebbels soll geklagt haben, Finck sei nicht gefährlich für das, was er sage, sondern für das, was er nicht sage. "Die Katakombe" wurde mit ihrem 24. Programm im März 1935 geschlossen.