"Zuperposition" am Theater Bremen

Wenn Roboter sprechen können

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Der Schauspieler Justus Ritter im Visual Poem "Zuperposition" am Theater Bremen, das am 9.1.2018 Premiere hat. © Jörg Landsberg
Alexander Giesche im Gespräch mit Gesa Ufer · 09.01.2018
In "Zuperposition" sollen Bob und Alice, zwei künstliche Intelligenzen, Englisch lernen. Doch die beiden machen sich selbstständig und entwickeln kurzerhand eine viel effizientere Sprache. Was nun, Mensch?, haben wir Regisseur Alexander Giesche gefragt.
Mit den semantischen Feinheiten der menschlichen Sprache tut sich Künstliche Intelligenz nach wie vor schwer. Doch was wäre, wenn Roboter eine Sprache entwickelt hätten, die der menschlichen nicht nur ebenbürtig, sondern überlegen ist? Lohnt es sich dann überhaupt noch, Mensch bleiben zu wollen? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt für Alexander Giesches Visual Poem "Zuperposition", das am Dienstagabend im Theater Bremen Premiere feiert.
"Wir haben auf der Bühne die Künstliche Intelligenz, die von Nadine Beyersbach verkörpert wird, und ihren User, ihren Programmierer, Justus Ritter. Und die zwei unterhalten sich", sagte Alexander Giesche im Deutschlandfunk Kultur.

Sind Menschen überhaupt empathischer?

Das Besondere an der Künstlichen Intelligenz sei, dass sie die Möglichkeit habe, fünfstimmig zu sprechen.
"Das heißt, das sind Chöre, die Nadine Geyersbach da von sich gibt, die aber dazu führen, dass wir als Zuschauer nicht mehr viel verstehen. Und über den Abend hin wird das immer weniger und wir werden immer mehr verstehen, was diese künstliche Intelligenz mit uns versucht zu kommunizieren."
Zum Beispiel wolle sie uns davon überzeugen, dass sie menschlich sei, sympathisch und empathisch.
"Vielleicht ist sie schon viel empathischer als wir, weil wir das outgesourct haben an die Maschinen, weil ich mir gar nicht mehr erlaube, emotional auf all das zu reagieren, was da tagtäglich auf mich einprasselt. Weil, wenn ich das wirklich tun würde, dann bin ich schachmatt."
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Justus Ritter und Nadine Geyersbach in "Zuperposition" am Theater Bremen.© Jörg Landsberg
Ob sein Stück als Utopie oder Dystopie wahrgenommen werde, bleibe dem Zuschauer überlassen, sagt Giesche.
"Wir machen da einen kleinen Spielplatz auf, und das Publikum darf dann über diesen Abend frei assoziieren und muss ihre eigene Position finden. Wer bin ich, dass ich die Superposition habe?"
(uko)
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