Zum Tod des Schauspielers Peter Fonda

Eine Ikone der Rebellion

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Peter Fonda sitzt lässig auf einem Motorrad.
Auf dem Motorrad durch die USA: Die Rolle im Film "Easy Rider" prägte zeitlebens das Image von Peter Fonda. © imago images / United Archives
Von Katharina Wilhelm · 17.08.2019
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Ein Hippie und Rebell auf der Suche nach Freiheit: Peter Fonda war der langhaarige Motorradfahrer Wyatt im Kultfilm "Easy Rider" – und wurde dieses Image nicht mehr los. Noch kurz vor seinem Tod zoffte sich Fonda mit Präsident Trump auf Twitter.
Wer über Peter Fonda berichtet, der kommt an diesem Song nicht vorbei: "Born to be wild" von Steppenwolf, der Titelsong des Motorradfilms "Easy Rider".
"Ich werde auf ewig in Verbindung gebracht werden mit John Kays Gesang", amüsierte sich Fonda in einem Radiointerview aus dem Jahr 2017 – egal wo er hingehe, er werde oft begrüßt, indem Menschen diesen Song singen.
Dass Fonda mit diesem Song so stark in Verbindung gebracht wird, ist folgerichtig. Denn Fonda, der "Easy Rider" aus dem Jahr 1969 mit produzierte und schrieb, wählte auch die Lieder aus, die den Soundtrack zu dem Film bildeten. "Easy Rider" war einer der ersten Filme, der nicht mit einem eigenen komponierten Soundtrack arbeitete, sondern populäre Musik aus der Gegenwart benutzte.

"Easy Rider" - Meilenstein des "New Hollywood"

"Easy Rider" war in jeglicher Hinsicht ein Meilenstein und begründete die Ära des "New Hollywood". Ein Film, der mit wenigen Dialogen auskam – und dessen Botschaft kryptisch war.
Zusammen mit Dennis Hopper und Jack Nicholson fuhr Fonda durch die Südstaaten der USA. Auf der Suche nach dem Amerika, dass die Freiheit verspricht – eine Suche, die für das Trio tödlich endet.
Die Harley Davidson mit Amerika-Flagge, lange Haare, LSD Partys und Hippies auf der einen, Bigotterie, Fremdenhass und Gewalt auf der anderen Seite – der Film hielt den USA einen unliebsamen Spiegel vor. Trotz des traurigen Endes ist "Easy Rider" für viele Fans ein Symbol der Rebellion, der Freiheit und vor allem ein Abbild des Lebensgefühls der 60er-Jahre.

Fluch und Segen des Erfolgs

Für Peter Fonda war der Film Fluch und Segen zugleich, erklärte er in einem Interview mit dem Fernsehsender PBS. Der Film beförderte ihn aus dem monumentalen Schatten seines Vaters, dem Schauspieler Henry Fonda. "Aber ich hatte keine Ahnung, dass der Film einen noch größeren Schatten schaffen würde, aus dem es für mich viel schwerer werden würde herauszutreten", sagt er in dem Interview.
Verglichen mit seinen Filmkollegen Dennis Hopper und Jack Nicholson startete Fondas Karriere nicht so durch. Er arbeite weiter als Regisseur und Schauspieler, vor allem trat er in Nebenrollen auf. Beachtung fand seine Darstellung in dem Drama "Ulee's Gold" von 1998, die ihm eine Oscar-Nominierung bescherte.
Neben dem berühmten Vater brachte es auch seine ältere Schwester Jane Fonda zu Hollywoodruhm. Und genau wie Jane Fonda engagierte sich Peter Fonda politisch und für den Umweltschutz.

Twitter-Krieg mit der Trump-Familie

Zuletzt hatte sich Peter Fonda einen regelrechten Twitter-Krieg mit der Trump-Familie geliefert. Erzürnt über die Zustände in den Auffanglagern für Migranten an der US-Grenze, in denen Kinder einige Zeit von ihren Familien getrennt wurden, schlug er per Twitter vor, das man doch Barron, den jüngsten Sohn von Präsident Donald Trump seiner Mutter entreißen und in einen solchen Käfig sperren sollte, wie es sie in den Lagern offensichtlich gab. Das brachte ihm nicht nur viel Kritik ein, sondern auch Post von den Anwälten Trumps. Fonda entschuldigte sich reumütig.
Am 16. August starb Fonda mit 79 Jahren an den Folgen von Lungenkrebs. Seine Familie teilte mit, sie feiere seinen "unbeugsamen Geist und seine Lebenslust".
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