Mit mehr als 70 Millionen verkauften Büchern gehörte Utta Danella zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftstellern. Sie verfasste nach Angaben ihres Verlages Heyne insgesamt 43 Romane, von denen viele auch für das Fernsehen verfilmt wurden. Mit 95 Jahren verstarb sie Anfang Juli in München.

Menschen, die sie kannten, beschreiben Danella als ausgesprochen emanzipiert. Sie war zwar verheiratet, lebte aber nicht lange mit ihrem Mann zusammen, wie Dagmar Konsalik im Deutschlandradio Kultur berichtete. Konsalik kannte Danella von früher Kindheit an, da diese mit ihrem Vater - Heinz Konsalik - in freundschaftlichem Kontakt stand.

"Sie lebte ihr Leben in Schwabing in einer wunderschönen Altbauwohnung, sie hat die Wohnung geliebt – in einem Hinterhaus – dort hat sie auch geschrieben", sagte Konsalik. Danella sei regelmäßig zum Reiten gegangen und habe kaum einen Schritt ohne ihren Hund Carlotta gemacht. Ihre Unabhängigkeit sei für sie das Allerwichtigste gewesen. Konsalik nannte Danella eine "wirklich emanzipierte, total unabhängige Frau".

Konsalik betonte, dass Danella unter ihrem Image als Trivialschriftstellerin "nicht im geringsten" gelitten habe. Sie habe sich selbst als Unterhaltungsschriftstellerin gesehen und sei ihrem - vorwiegend weiblichen - Publikum beispielsweise auf zahllosen Lesereisen sehr nah gewesen.

Die Verfilmungen ihrer Bücher entsprächen nicht unbedingt dem Original, meinte Dagmar Konsalik. Denn in Danellas Büchern könne der Leser oder die Leserin "durchaus emanzipierte Frauengestalten oder Frauen" antreffen, "die dabei waren, sich zu emanzipieren, die trotzdem ihre große Liebe gelebt haben".

Utta Danella wurde 1920 in Leipzig geboren und veröffentlichte 1956 ihren ersten Roman "Alle Sterne vom Himmel", der Durchbruch gelang ihr vier Jahre später mit ihrem vierten Werk "Stella Termogen". Im Jahr 1999 wurde ihr für ihre Verdienste um die deutsche Literatur das Bundesverdienstkreuz erster Klasse verliehen.