Zentrum Kulturgutverluste fördert Forschungsprojekte mit 3,1 Millionen Euro

    Blau beleuchtete Nordfassade des Deutschen Museums an der Reichenbachbrücke in München bei Nacht
    Auch ein Teil der Sammlungen im Deutschen Museum in München wird genauer untersucht. © www.imago-images.de
    19.05.2022
    Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat für 24 Projekte der Provenienzforschung zu NS-Raubgut 3,1 Millionen Euro an Fördermitteln bewilligt. Der Vorstand der Stiftung mit Sitz in Magdeburg habe den Projekten an Museen, Bibliotheken, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie von privaten Antragstellern zugestimmt, wie das Zentrum mitteilte. So wird ein Teil der Sammlungen im Deutschen Museum in München genauer untersucht. Bisher sei man davon ausgegangen, dass das Haus nur in Einzelfällen betroffen sei. Recherchen hätten nun bei einer mindestens dreistelligen Zahl von Objekten Verdachtsmomente für eine mögliche Provenienz aus NS-Kontexten gezeigt, hieß es. Darunter sind Schreibmaschinen, Musikinstrumente, ein wertvolles Graphometer und ein Flugzeug. Die Provenienzforschung klärt unter anderem, wem Kulturgüter zu welcher Zeit gehört und unter welchen Bedingungen sie ihren Eigentümer gewechselt haben. Einer der größten Bereiche der Provenienzforschung in Deutschland beschäftigt sich mit enteigneten oder geraubten Kulturgütern während der Herrschaft der Nationalsozialisten.