ZDFneo-Experiment "Plötzlich Krieg"

Wie werden wir zu Feinden?

Eine nachgestellte Szene der Schlacht von Brest am 22. Juni 1941
Eine nachgestellte Szene der Schlacht von Brest am 22. Juni 1941 © picture-alliance/dpa/ Tatyana Zenkovich
Wie entstehen Konflikte und Kriege? Wie einfach und schnell lassen sich Gruppen manipulieren – bis hin zur Eskalation? Diesen sozialpsychologischen Fragen geht das neue ZDFneo-Format "Plötzlich Krieg? – Ein Experiment" nach, das Dienstag, 27. Oktober 2015, und Mittwoch, 28. Oktober 2015, jeweils um 21.45 Uhr ausgestrahlt wird. Fernsehkritiker Matthias Dell findet die Show unbefriedigend.
Zwei Teams mit je sechs Personen lebten fünf Tage abgeschnitten von der Außenwelt. In dieser Zeit wurden sie rund um die Uhr beobachtet und gezielt in Konfliktsituationen gebracht, innerhalb der Gruppen wurden bewusst Konkurrenz, Missstimmung und Aggression geschürt. Grundlage für das Social Factual von ZDFneo ist das Robbers-Cave-Experiment von Muzaffer Şerif aus den 1950er-Jahren.
Die Teilnehmer des Experiments wurden in Hamburg und Berlin gecastet. "Ich finde es ein bisschen unbefriedigend", sagt der Fernsehkritiker Matthias Dell. "Das, was das soziologische Experiment macht, ist eigentlich schon eingewandert in Fernsehsendungen heutzutage, in Spielshows". Vergleiche man "Plötzlich Krieg" mit Formaten wie Big Brother oder Dschungelcamp, fehle dem Format der Live-Charakter.

Programmtipp: Ab 23.10 Uhr hören Sie in unserer Sendung Fazit ein Interview über das Fernsehexperiment mit Andreas Zick, dem Leiter des Instituts für interdiziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Uni Bielefeld.