YouTube-Star trifft Kanzlerin

LeFloid hätte "etwas frecher fragen können"

Videoproduzent LeFloid alias Florian Mundt
Videoproduzent LeFloid - das Merkel-Interview dürfte der bisherige Höhepunkt seiner Karriere sein © picture alliance / dpa / Britta Pedersen
Michael Meyer im Gespräch mit Vladimir Balzer · 13.07.2015
YouTube-Star LeFloid durfte Kanzlerin Angela Merkel interviewen - mit Fragen, die er unter seinen Fans im Netz gesammelt hat. Die Gespräch sei frischer als gewohnt, aber auch etwas zahnlos, meint unser Medienkritiker Michael Meyer.

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Der Youtube-Star LeFloid hat am Freitag ein "Sommerinterview" mit Bundeskanzlerin Angela Merkel geführt. Seit Montagabend ist es im Netz zu sehen. Das Kanzlerinnen-Gespräch dürfte der bisherige Höhepunkt der Internet-Karriere des 27-jährigen Grimme-Online-Preisträgers sein, der 2,5 Millionen Nutzer mit seinem Videokanals "LeNEWS" erreicht. Die Fragen dafür hat sich Florian Mundt von seiner Fangemeinde im Internet aufschreiben lassen - crowd questioning sozusagen.
"Wie das Kaninchen vor der Schlange"
Ob Homo-Ehe oder Canabis-Legalisierung - das Themenspektrum von LeFloid sei dadurch ein anderes gewesen, "als man das bei ARD und ZDF erwarten würde", sagte unser Medienkritiker Michael Meyer. Das Gespräch sei teils frischer gewesen, "als man das im normalen Fernsehen sehen würde".
Dennoch hätte LeFloid für seinen Geschmack "ein bisschen frecher fragen können". Er habe sich jedoch von der Souveränität der Kanzlerin beeinflussen lassen: "Das war so ein bisschen wie das Kaninchen vor der Schlage", so Meier. LeFloid sei merklich angespannt gewesen. Er könne sich jedoch vorstellen, dass die Politiker zunehmend YouTubern Interviews geben würden, um die jüngere Zielgruppe zu erreichen, so Meyer.
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