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Germanwings-Absturz
Lufthansa-Chef sagt Angehörigen langfristige Hilfe zu

Der Lufthansa-Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr und Germanwings-Geschäftsführer Thomas Winkelmann sind erneut zur Absturzstelle in die französischen Alpen gereist. Sie sprachen mit Einsätzkräften und Bewohnern der Ortschaft Seyne-les-Alpes, in dessen Nähe der Airbus vor gut einer Woche verunglückt war. Den Hinterbliebenen machte Spohr ein Versprechen. Zu den jüngsten Neuigkeiten äußerte er sich nicht.

01.04.2015
    Besuchten die Absturzstelle: Lufthansa-Chef Carsten Spohr (l) und Germanwings-Chef Thomas Winkelmann.
    Gedachten in Le Vernet der 150 Toten: Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Germanwings-Chef Thomas Winkelmann. (picture alliance / dpa / Sebastien Nogier)
    Die Lufthansa will den Angehörigen der Opfer des Germanwings-Absturzes solange helfen, wie es nötig ist. Das kündigte Unternehmenschef Carsten Spohr bei einem erneuten Besuch mit Germanwings-Chef Thomas Winkelmann an der Unglücksstelle in den französischen Alpen an. In Le Vernet, das nahe am Absturzort liegt, versprach Spohr: "Wir helfen nicht nur diese Woche. Wir möchten solange helfen, wie Hilfe benötigt wird."
    Er drückte abermals sein tiefes Bedauern über die Katastrophe aus und betonte: "Nichts wird mehr sein wie vorher." Mit Blick auf die Hilfe vor Ort zeigte sich Spohr "tief beeindruckt von der Professionalität, der Energie, dem Mitgefühl und der Sympathie". Spohr und Winkelmann ging es auch darum, den vielen hundert Helfen für ihren oft gefährlichen Einsatz zu danken, wie DLF-Korrespondentin Gudula Geuther berichtet.
    Fragen wurden nicht beantwortet
    Zu den neuen Details über die Erkrankung des Co-Piloten äußerte sich Spohr nicht. Auch auf Fragen gingen die beiden Unternehmenschefs nicht ein. Am Dienstagabend hatte die Lufthansa mitgeteilt, dass der 27 Jahre alte Co-Pilot Andreas L. das Unternehmen schon während seiner Ausbildung über eine "abgeklungene schwere depressive Episode" informiert hatte. In einer E-Mail habe der damalige Flugschüler 2009 die Verkehrsfliegerschule in Bremen unterrichtet. "Die Unterlagen wurden erneut durchgesehen inklusive der E-Mails", erläuterte eine Lufthansa-Sprecherin in Frankfurt am Main. Diese "neue Erkenntnis" sei vom Unternehmen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden.
    Der Airbus war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf an einer Felswand in den französischen Alpen zerschellt. 150 Menschen starben. Der Co-Pilot wird verdächtigt, seinen Kollegen aus dem Cockpit ausgesperrt und die Maschine mit Absicht in die Katastrophe gesteuert zu haben. Nach Erkenntnissen der Ermittler war er vor Jahren suizidgefährdet. Für den Unglückstag war er krankgeschrieben.
    Die Bergung der Opfer wurde abgeschlossen
    Zu Berichten über einen angeblichen Mitschnitt des Unglücks aus dem Inneren der Maschine sagte der Marseiller Staatsanwalt Brice Robin Nachrichtenagentur AFP, Videos seien bislang nicht Gegenstand der Untersuchung. Für den Fall, dass jemand über ein Video verfüge, solle dies unverzüglich an die Ermittler übergeben werden. Ein Video aus der Germanwings-Unglücksmaschine soll Medienberichten zufolge Bilder aus den letzten Sekunden des Flugs 4U9525 zeigen.
    An der Absturzstelle in den französischen Alpen wurden weiter persönliche Gegenstände der Toten gesichert. Die Bergung der Opfer wurde nach Angaben der Gendarmerie am Dienstag abgeschlossen. Außerdem ging die Suche nach dem Flugdatenschreiber weiter.
    (pg/bor)