Wo immer noch die wilden Kerle wohnen

Von Uschi Götz · 24.12.2012
Der Hotzenwald im Südschwarzwald galt viele Jahrhunderte als kaum zugänglich. Tiefe Schluchten, tosende Bäche und Wälder in der Höhe ließen nur die ganz zähen Kerle ausharren. Wenig verwunderlich, dass ihre Nachfahren diesen Geist in sich tragen.
Paul Schmidle: "Wissen Sie, was härter ist als ein Granitstein?"

Was ist härter als Granitstein? Ein Hotzenkopf! Stur sollen sie sein, gar echte Revoluzzer, die Hotzen. Wilde Kerle, bis heute. So wie ihre Landschaft. Bei klarer Sicht sehen sie bis zu den Alpen von ihren Bergen im Südschwarzwald. Bei Nebel ist es so duster in allen ihren vier Tälern, dass man sich in der Hölle wähnt.

Ach so, gleich vorweg, bevor der eine oder andere Hörer sich im Nebel verirrt. Gar mancher vermutet die Heimat eines Räubers mit dem Namen Hotzenplotz da oben, bei dem "eigenen Menschenschlag". Doch der Räuber und die Hotzen haben nichts miteinander zu tun. Vielleicht kommt der Name Hotzen von einer Pumphose, die einst die Männer trugen. Die Hose nannten sie "Hotzen". Allerdings: Houtz bedeutet im Alemannischen Bauer, und bei dem Menschenschlag im Südschwarzwald handelt es sich um Alemannen. Sicher ist: Hotzenwald heißt die Gegend noch nicht gar zu lange, die Gegend war früher die Grafschaft Hauenstein. So, nun haben wir wieder freie Sicht bis zu den Alpen.

Die Gegend am Südschwarzwald war eine große Gletscherlandschaft. Gletschergeröll und Moränen verhinderten den Abfluss des Wassers, eine einzigartige Landschaft blieb zurück. Offene Hochflächen, weite Wälder, moorige Wiesen – wechselnde Kulissen für Geschichten, die nur dort entstehen können, wo Landschaften Geheimnisse in sich tragen. Wo sich Spuren finden, die auf ein größeres Gedächtnis der Natur hinweisen.

Andrea Kunle: "Vor langer Zeit hat hier in Hartschwand ein Riese gelebt, und der hat sich hier auch ganz wohl gefühlt in der urwaldähnlichen Gegend, damals war es hier noch recht unbewohnt. Als die Bevölkerung dann hier auf den Hotzenwald kam, wollte sie den Riesen vertreiben, weil sie ihn als etwas ganz Böses, Schlimmes empfunden haben. Der Riese wurde gejagt, vertrieben, mit Tannenzapfen sind sie ihm hinterher gerannt, und sind mit Steinen bewaffnet hinter ihm hergezogen. Und haben den Riesen vertrieben."

Andrea Kuhnle vom Eichrüttehof in Hartschwand erzählt Geschichten und Sagen aus dem Hotzenwald. Sie kennt des Riesen letzte Spur:

"Ich mach Wanderungen an den Heidetritt, das ein Stein, ein großer Stein, wo ein großer Fußabdruck von einem Riesen drauf ist."

Einem Riesen ist Hans Zipfel aus Rickenbach noch nie begegnet, sonst kennt er fast alle Zweibeiner im Hotzenwald. 38 Jahre lang war Hans Zipfel Landbriefträger. 38 Jahre lang hat er wochentags 27 Kilometer zurückgelegt, einen Teil davon auf seinem Motorrad. Auch bei Schnee. Und Schnee gibt es im Südschwarzwald unweit des Feldbergs immer sehr viel:

"Der Landbriefträger war ein Annahmebeamte und der hatte Briefmarken dabei, der hatte Postkarten dabei, Postanweisungen und Zahlkarten, Zeitungsgeld kassiert, ist angehalten worden, wenn jemand einen Fernseher bekommt, dass der angemeldet worden ist, hat Renten ausbezahlt."

Als Briefträger verkaufte Hans Zipfel Briefmarken und Postkarten, er kassierte Zeitungsgeld, sorgte dafür, dass Fernsehgeräte angemeldet wurden und zahlte die Renten aus. Haben die Hotzenwälder geschlachtet, gemetzget, wurde der Briefträger selbstverständlich eingeladen. Wurde auf den Höfen gefestet, gab es ein Kaffee und auch mal ein Glas Wein.

"Wenn sie gemetzget haben, haben wir die Metzgeda bekommen. Wenn sie ein kleines Festchen hatten, haben sie einen zum Kaffee eingeladen oder zu einem Glas Wein."

Hans Zipfel sitzt bei sich zu Hause am Tisch in seiner Stube. "Es war eine schöne Zeit," sagt er und nimmt eine Prise Schnupftabak. Die Menschen waren arm, aber großzügig. Damals waren die Höfe noch nicht an die Kanalisation angeschlossen. Jedes Haus hatte noch einen Brunnen, manche waren gut erhalten, andere Brunnen waren verdreckt:

"Im Hotzenwald hat jedes Haus noch seinen eigenen Brunnen gehabt. Und das waren zum Teil sehr saubere Brunnen und zum Teil gerade die alten Brunnstuben mit Löchern drin, die nicht sauber waren. Dann ist schon ein Aufschub gekommen."

Der Hotzenwald galt seit jeher als Armenkammer, später wurde die Gegend zum Notstandsgebiet erklärt. Noch vor rund 150 Jahren bezahlte die badische Regierung den Auswanderern "vom Wald" die Reise nach Amerika. Auch nach den beiden Weltkriegen galt die Gegend im Südschwarzwald als weitgehend unerschlossen.

Im Jahr 1953 kündigte das Land Baden-Württemberg ein Hotzenwald-Notstandsprogramm an. In der Folge wurden Bauernhöfe rationalisiert und modernisiert. Entscheidender war jedoch der Ausbau eines Straßennetzes. Jetzt konnten die Hotzenwälder in die Gegend zum Hochrhein zur Arbeit fahren.

Allerdings griff das Hilfsprogramm manchem Bauer nicht schnell genug. Der eine oder andere fackelte schon mal seinen Hof selbst ab. "Der Hotzenblitz hat dann eingeschlagen", sagten die Leute. Die Feuerversicherung bezahlte den Schaden und ein neuer Hof konnte gebaut werden.

Hans Zipfel: " Ja, da haben sie halt ein bisschen nachgeholfen. Weil, wenn so ein Haus abgebrannt ist, waren die Leute meist in großer Not, dann hatten sie eine Pflicht, das war eine Feuerversicherung, wie Haftpflicht."

Die Hotzenwälder hatten ihre eigenen Gesetze. Schon immer. Früher hatten die Bauern eine Art Selbstverwaltung. Hans Zipfel charakterisiert den Hotzenwälder als einen Menschen, der überzeugt werden möchte. Vertraut er seinem Gegenüber, dann entstehen echte Freundschaften. Zuerst wird getestet:

"Der Hotzenwälder will überzeugt sein. Wenn er weiß, da ist ein Ehrlicher, dann ist er dabei. Er testet zuerst. Wenn er dann aber getestet hat, dann ist es in Ordnung."

Zwei Stunden zu Fuß sind es vom Haus des Landbriefträgers in Rickenbach nach Görwihl. Das Schönste am Hotzenwald sei seine Großzügigkeit, schrieb einmal ein Journalist: "Er gibt, ohne zu fordern. Oft mehr als im Südschwarzwald üblich." Heute leuchten die weit verstreuten Höfe in der Mittagssonne, erhaben scheinbar über die ganze Welt. Das Irdische liegt unten im Tal, wie so oft, getrennt durch ein dichtes Nebelband.

Der Schein da oben trügt. Im Görwihler Heimatmuseum folgt die Ernüchterung. Eine Salpetersiederei ist dort ausgestellt. Einzigartig, aber mehr noch die Geschichte der Salpeterer, der Hotzenwald-Salpeterer, die auch als alemannische Rebellen bezeichnet werden.

Der berühmte Freiheitskampf der Salpeterer endete tragisch, das sei gleich gesagt von Heimathistoriker Dr. Joachim Rumpf:

"Alle, die Widerstand leisteten, wurden gleichsam Salpeterer genannt, schon damals. Die Bauern sind alle davon gesprungen, die wollten ja keinen Krieg mit 'denen' haben. Aber die Anführer der Salpeterer wurden alle aufgehängt."

Bauern, die als zuverlässig galten, durften früher salpeterhaltige Ausblühungen von Stallwänden abkratzen. Salpeter war der Rohstoff für die Herstellung von Schießpulver. Die Salpeterer waren selbstbewusste, meist schlaue Bauern. Sie kamen herum in der Gegend und hatten so viel mehr Wissen als andere Landwirte.

Es kam zum Konflikt zwischen den Salpeterern und Mönchen des im Hotzenwald gelegenen Klosters St. Blasien. Der Salpeter-Bauer Hans Fridolin Albietz, ein gebildeter Mann, reiste aus diesem Grund 1726 nach Wien zum Kaiser. Er protestierte gegen die Pläne der Mönche zuhause. Albietz sprach damals für viele Bauern am Hochrhein.

Joachim Rumpf: "Dieses Kloster St. Blasien mit dem gewaltigen Besitz und den vielen verpachteten Höfen hatte zu Beginn des 18. Jahrhunderts das Bedürfnis oder die Notwendigkeit gesehen, diesen Besitz einfach noch einmal festzuhalten, zu überprüfen, was gehört uns, wie viele Abgaben haben wir zu fordern, was müssen wir neu festlegen, was gehört uns nicht, was sind freie Bauern, die direkt dem Kaiser unterstehen, wo haben wir Leibeigene, wo haben wir nur Hörige, also Steuerpflichtige sitzen?"

Ziel der Mönche war es, ihren Besitz zu vermehren. Am Ende setzten sich die Geistlichen durch. Jahre später, Bauer Albiez war schon tot, rebellierten seine geistigen Erben:

"Ja, diese Nachfolger haben es tatsächlich fertig gebracht und haben gesagt, wir demonstrieren für unser Recht. Und sie haben demonstriert. In einer großen Menge haben sie sich getroffen, drüben auf dem Etzwihler Feld, man kann von Görwihl aus da rüberschauen, das Feld gibt es heute noch. Da haben sich alle versammelt, nur hat der Waldvogt dann dafür gesorgt, dass Militär kommt. Auf der anderen Seite, dass es nicht zu Unruhen kommt. Das hatten sie auch nicht vor, sie wollten keine Revolution machen, gar nichts. Sie wollten nur demonstrieren."

Das Militär schoss. Allerdings in die Luft. Die Demonstration endete für die Salpeterer dennoch tragisch, das Ende ist bereits erzählt. Nachgetragen sei noch das Schicksal des Salpeterers Lothar Lüber.

Joachim Rumpf: "Das war einer! Der wurde ja auch zum Tode verurteilt und dann hat er noch, bevor er seinen Kopf auf den Bock gelegt hat, ein Glas Wein gekriegt, das kriegte man damals, und dann hat er auf das Wohl des Waldvogts das Glas geleert. Also auf den Chef sozusagen."

Es gärte weiter im Hotzenwald, die Salpeterer gaben keine Ruhe. In der Folge wurden alle Bauern, die man zu der Bewegung zählte, auch die Söhne der Hingerichteten, nach Ungarn deportiert.

Dann war Ruhe. Vorerst. Im 19. Jahrhundert entstand eine neue Welle. Allerdings ging es jetzt um religiöse Motive. In der erzkatholischen Südschwarzwald-Gegend wurde an den Schulen ein Buch eingeführt, das ein Protestant geschrieben hatte.

Joachim Rumpf: "Das war ja nun der Gipfel, das hätte nicht passieren dürfen. Da fühlten sich die konservativen Gläubigen ganz stark betroffen und haben dagegen protestiert. Sie gingen nicht mehr in die Kirchen, sie haben ihre Kinder nicht mehr in die Schule geschickt, das war also der erste Schulstreik in der deutschen Geschichte. Die nannte man dann auch Salpeterer, aber da ging es um etwas ganz ganz Anderes. Da ging es um den Erhalt des Religionsunterrichts und der katholischen Liturgie, wie von alt her gekommen ist."

Diese Zeit im Hotzenwald endete unblutig. Doch weit über die Höhen und alle Täler hinweg hatten die Hotzenwälder nun den Ruf als unbeugsame, wilde Kerle weg. Bis heute sagen Einheimischen allerdings, die Hotzenwälder auf die Salpeterer zu reduzieren, sei falsch.

Um das zu verstehen, werden zwei Pferde vor eine Kutsche gespannt.

Heidi und Joachim Behringer reiten sozusagen durch die Geschichte des Hotzenwalds. Von oben, vom Murger Ortsteil Hänner bis hinunter in die Murgtalschlucht. Die Kutschfahrten gelten als spektakulär.

Joachim Behringer: "Wenn wir eine Murgtalfahrt machen, haben wir so 200 Höhenmeter, die wir überwinden."

200 Höhenmeter, das ist viel, auch für erfahrene Kutscher und Pferde. Die Behringers haben viel Erfahrung, selbst Menschen im Rollstuhl vertrauen sich ihnen an.

Joachim Behringer hält die Zügel, Heide Behringer führt ein. Wir fahren hinab ins Murgtal, früher Elendstal genannt.

Heidi Behringer: "Das Murgtal selber hat damals, als es begonnen hat, nicht Murgtal geheißen, sondern das war das Elendstal."

In der Behringer-Kutsche sitzen heute Geschichtskenner der Region und erklären, wie der Hotzenwald und vor allem das Elendstal Anschluss an die Welt fand. Ein badischer Bauingenieur und Politiker hat das Tal erschlossen, erklärt der frühere Murger Hauptamtsleiter Konrad Lüthy:

"Der Robert Gerwig, ein sehr bekannter Mann, der auch die Schwarzwaldbahn konzipiert hat, und zunächst auch Uhrmacher war, der hat dieses Murgtal erschlossen. Das war damals schon eine Pioniertat, weil er keinerlei Sprengstoff genutzt hat, sondern er hat alles von Hand die vier Tunnels heraushauen lassen. Die Straße war 1869 fertig. Von dort bis 1913, solange fuhr die Postkutsche zweimal täglich nach Herrischried. Wobei in Hottingen immer Pferdewechsel war."

Auf dem Planwagen wird es ruhig. Die Pferde müssen nicht gewechselt werden. Doch der erste von vier Tunneln entlang der Murg ist in Sicht. Es ist der kleinste Tunnel. Hier soll der große Planwagen der Behringers durchpassen?

Heidi Behringer: "Wir müssen gerade ein wenig durchzielen mit dem Planwagen."

Geschafft! Die Fahrt geht weiter. Bis zu 120 Meter hohe Felswände säumen den Weg entlang des Flusses.

Hier könnte der Riese irgendwo wohnen, der oben in Hartschwand vertrieben wurde. Unwahrscheinlich, sagen die Mitreisenden, denn es ist die Gegend des Moosteufels, der hier sein Unwesen trieb. Der Moosteufel wurde nach seinem Wohnort Moos bei Hänner genannt. Der Mann, ein Steinhauer, war, so erzählt man sich, von furchterregender Gestalt. Nicht nur das …

Konrad Lüthy: "Das ist eine Gestalt, die es wirklich gegeben hat. Er hieß Karl Eggert, aber genannt der Moosteufel. Eine wuchtige, große Gestalt mit zwei dicken Brillengläsern. Er hat schon im Voraus sagen können, wann der Hotzenblitz einschlug (lacht) … hat so manches Reh erlegt."

… und auch manche Schnapsflasche:

"Wenn also ein Fuhrwerk vorbeifuhr und der hat nach einem Brenz, das ist bei uns ein Schnaps, gefragt und den also nicht bekommen, dann hat er gewartet, bis das Fuhrwerk vorbei war, und hat dann, weil der Schnaps von einem Kutscher immer unter der Deichsel aufgehängt war, mit seiner Steinschleuder sehr gezielt darauf geschossen, so dass er auch keinen Schnaps mehr hatte, denn die Flasche ging dann durch den Steinwurf kaputt."

Auf dem Planwagen werden wärmende Decken verteilt, man rückt zusammen. Vertriebene Riesen, unbeugsame Salpeterer und ein lauernder Moosteufel – eine wilde Gegend.

Für naturwissenschaftlich Interessierte steht allerdings die einzigartige Landschaft im Mittelpunkt. Gleich nach der Wende reiste eine Gruppe aus der früheren DDR in den Hotzenwald. Einige Besucher gingen dabei fast verloren.

Konrad Lüthy: "Da waren welche dabei, Biologen, die also speziell wegen dem Murgtal hier mitgefahren sind. Wir mussten also dauernd unterbrechen, weil die sich irgendwo in den Hängen links und rechts aufhielten und den Anschluss verpassten. Und die haben gesagt: So etwas von seltener Flora, wie sie jetzt hier angetroffen haben, hätten sie nicht erwartet, dass es so etwas noch gibt. Die haben also diese seltene Flora hier im Murgtal bestaunt."

Vom Murgtal geht es wieder hinauf in die Höhen. Die Kutsche hält. Der Blick ist frei auf die Burgruine Wieladingen. Eine von vielen Burgruinen. Die Burgruine Wieladingen liegt auf einem schmalen Sporn knapp 100 Meter über dem Murgtal. Mit ihrem Bergfried, dem Turm der Ruine, zählt das Gemäuer zu den imposantesten Sehenswürdigkeiten im Hotzenwald. Kurt Bächle vom Förderverein der Burg:

"Die Burg wurde um 1200 von den Rittern erbaut, die das kleine Maieramt des Klosters Säckingen besaßen. Das heißt, sie verwalteten die Klostergüter und hielten Gerichtstag auf den Höfen, in Murg, Oberhof und Herrischried. Auch in der Schweiz drüben, in Hornus und Stein, also dem heutigen Schweizer Gebiet."

Die mystisch sagenhafte Landschaft hat in den vergangenen Jahrzehnte Sekten und esoterische Gruppen angezogen. Die Hotzenwälder selbst haben jedoch bis heute eine enge Bindung zur katholischen Kirche.

Heinz-Jörg Küspert: "Die Kirche und Pfarrer spielen schon noch eine ganz wesentliche Rolle innerhalb der Gesamtgemeinde. Man nimmt bei Veranstaltungen auch immer Rücksicht auf die Gottesdienstzeiten, das ist ungeschriebenes Gesetz, dass die politische Gemeinde und die Vereine darauf Rücksicht nehmen."

Die Zeit ist nicht stehengeblieben im Hotzenwald, vielleicht geht es ein wenig langsamer in die Zukunft als anderswo. Im Landschaftsschutzgebiet Thimos wurde jüngst die Antonius-Kapelle eingeweiht. Der Heilige Antonius soll über Wunderkräfte verfügt haben. Ohne Eile, im Tempo der Hotzenwälder, hat an langen Winterabenden Paul Schmidle den Heiligen geschnitzt:

"Ein halbes Jahr, den Winter durch. Das Modell war so grob gefräst, die Konturen waren schon gegeben."

Es ist Nacht geworden über dem Hotzenwald. Die Türen der Antonius-Kapelle schließen automatisch bei Einbruch der Dunkelheit. Irdische Technik neben gelebter Tradition. Eine Gegend, in der bis heute auch die Seele des Moosteufels und auch die eines Riesen wohnen darf.
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