"Wir haben die Volksmusik wieder dahin gebracht, wo sie hingehört“

26.08.2011
Die Volksmusik- und Kabarettgruppe "Biermösl Blosn" hört auf - und das tut vielen richtig weh, besonders in Bayern. Nach Auffassung von Hans Well, einem Mitglied der Kultband, hat die jahrzehntelange Arbeit seiner Gruppe die politische Geschichte des Freistaats beeinflusst.
Nach 35 Jahren soll jetzt Schluss sein, im Januar 2012 wird es noch ein Abschluss-Konzert geben. "Vielleicht ist es unser Verdienst gewesen, dass wir die Volksmusik wieder dahin gebracht haben, wo sie hingehört: Nämlich in die Mitte des Lebens und der Gesellschaft", sagte Well im Deutschlandradio Kultur.

Man habe sich mit Problemen auseinandergesetzt, die die Menschen bewegt hätten: "Vorher war das Ganze im Museum. Und dahin wollte ich nie kommen. Deswegen müssen wir als ‚Biermösl Blosn’ aufhören. Denn wenn man sich nicht erneuert, wird man zum Museum", so Well zur Begründung der bereits angekündigten Auflösung seiner Band.

Das Land Bayern und die CSU hätten sich in den letzten Jahren erheblich verändert, betonte Well: "Früher habe ich immer gedacht, in sechs Milliarden Jahren wird die Erde untergehen. Und spätestens dann sucht sich die CSU einen neuen Stern. Aber ich glaube, es könnte durchaus sein, dass das früher passiert. Der Seehofer hat natürlich jetzt gemerkt, wenn er sich nicht verändert, wenn er nicht der erste grüne Ministerpräsident Bayerns wird, dann gibt es die CSU bald nicht mehr."

Links bei dradio.de:

Hans Well: Bezahlt den Bauern ein Grundgehalt

Homepage von Biermösl Blosn
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