Wie ein einziger Satz den US-Wahlkampf kippen könnte

21.08.2012
Mit einem bizarren Statement über Schwangerschaften nach Vergewaltigungen hat ein republikanischer Politiker die USA in Aufruhr versetzt. Welche Folgen das für die Kampagne von Präsidentschaftskandidat Romney haben könnte, erklärt der Politikberater Julius van de Laar.
Eine Bemerkung über Vergewaltigungen hat in den USA dafür gesorgt, dass die Republikaner um ihre Wahlchancen fürchten müssen: Auslöser ist der erzkonservative republikanische Abgeordnete Todd Akin aus Missouri, der für einen Sitz im Senat kandidiert und bislang auch gute Aussichten hatte, seiner Partei damit die Mehrheit im US-Oberhaus zurückzuerobern.

Der studierte Theologe Akin hatte in einem Fernseh-Interview gesagt, Frauen sollten nach einer Vergewaltigung nicht abtreiben dürfen. Denn wenn es sich um eine "legitime Vergewaltigung" handele, habe der weibliche Körper Möglichkeiten, die ganze Sache gewissermaßen abzustellen.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney und sein designierter Vize Paul Ryan gingen eilig auf Distanz. Kein Wunder: Sie fürchten nach dem Akin-Eklat um ihre Wahlchancen bei der weiblichen Wählerschaft.

Wir fragen unseren Gesprächspartner Julius van de Laar, warum ein solch hanebüchener Satz das ganze Land in Aufruhr bringt, warum Präsident Obama die Steilvorlage sofort genutzt hat, und welche anderen Beispiele es dafür gibt, dass wenige Worte eine ganze Kampagne kippen lassen.

Julius van de Laar ist Kampagnen- und PR-Berater. Er war unter anderem für den ersten Präsidentschaftswahlkampf Obamas tätig.

Hören Sie das Interview mit Julius van de Laar mindestens bis zum 21. Januar 2013 als mp3-Audio .
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