Wider das Banausentum

Von Kurt Kreiler · 20.09.2013
Ob als Schriftsteller, Dramaturg, Regisseur, Sprecher oder Intendant: Zeitlebens hat Ernst Schnabel sich mit Leidenschaft und Verve gegen den Terror des Banausentums gestellt.
"Die Banausen sind eine klassenlose Gesellschaft", sagte Ernst Schnabel (1913 – 1986) im Jahr 1947, "aber sie sind ungefährlich, solange ihr Stil nicht zum nationalen Prinzip wird." Er blieb ein "Geheimschreiber", da Zeithörspiel und Feature nicht zur großen Literatur rechnen. Doch seine Sendungen erreichten im Nachkriegsdeutschland einen immensen Bekanntheitsgrad.

Schnabel recherchierte die Geschichte Anne Franks, gestaltete aus Hörererzählungen das Porträt eines Wintertags, stellte Wolfgang Borchert, Thomas Mann, Joseph Conrad, Ernest Hemingway in Hörspielfassungen vor, nahm den Zuhörer mit auf seinen Flug um die Welt und seine Reisen zum Amazonas.

Eine radiofone Collage mit zahlreichen Zitaten aus Ernst Schnabels Produktionen, bereichert um die Stimmen der Freunde und Mitarbeiter: Elisabeth Plessen, Jürgen Becker, Hanspeter Krüger. Gedacht als Dankeschön an einen freien Geist - zu seinem 100. Geburtstag.

DLF 2013