Werbespot vor Frauen-WM

Nationalspielerinnen kontern Vorurteile

05:48 Minuten
Deutschland gegen Italien am 28. Juni 1989 in Siegen: Silvia Neid brachte die deutsche Mannschaft beim Halbfinale nach 57 Minuten in Führung. auf dem Bild sieht man die Spielerin bei einem Schuss.
Deutschland gegen Italien am 28. Juni 1989 in Siegen: Silvia Neid brachte die deutsche Mannschaft beim Halbfinale nach 57 Minuten in Führung. © imago/Thomas Zimmermann
Martina Knief im Gespräch mit Julius Stucke · 16.05.2019
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"Wir brauchen keine Eier, wir haben Pferdeschwänze." In einem kommerziellen Werbespot zur Frauen-WM ziehen die deutschen Nationalspielerinnen vom Leder - und schleudern bekannte Vorurteile gegen Frauenfußball auf den Zuschauer zurück.
"Wir spielen für eine Nation, die unseren Namen nicht kennt." So beginnt ein 90 Sekunden langer Werbespot, in dem die Damen der deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft ein paar Fakten zum Besten geben, die in ihrer Karriere als "normal" galten.
Dazu gehört, dass die Nationalelf als Prämie für ihren ersten EM-Sieg 1989 ein Kaffeeservice erhielt, ebenso die Tatsache, dass kaum jemand weiß, dass die deutschen Fußballfrauen schon acht Mal Europameisterinnen waren. Die Fußballerinnen behaupten zudem: "Wir brauchen keine Eier, wir haben Pferdeschwänze."

"Die sind frech, die sind provokant, die trauen sich was"

Der Spot polarisiere sogar unter Sportjournalisten, meint die Sportreporterin Martina Knief im Deutschlandfunk Kultur, wobei es eine klare "Geschlechtertrennung" bei der Bewertung gebe. Sie habe bisher nur von Männern gehört, dass diese meinten "Das geht gar nicht".
"Die sind frech, die sind provokant, die trauen sich was und die arbeiten die Vorurteile ab, die es immer noch gegenüber dem Frauenfußball gibt", meint hingegen Knief. Allerdings müssten die deutschen Fußballfrauen nun bei der Weltmeisterschaft in Paris ab 7. Juni auch zeigen, dass sie nicht nur schnodderig-intelligent daherreden können, sondern dass sie auch gut Fußball spielen.
(huc)
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