"Wenn Syrien brennt, brennt der ganze Nahe Osten"

12.01.2012
Der Buchautor Jürgen Todenhöfer hat angesichts der anhaltenden Gewalt zwischen der Regierung und Aufständischen in Syrien vor einem drohenden Bürgerkrieg gewarnt. Intensive Verhandlungen seien die einzige Möglichkeit, um dies zu verhindern, sagte er.
Todenhöfer empfahl, den Vorstoß von Präsident Bashar al-Assad für ein Referendum über eine neue Verfassung ernst zu nehmen. Dies sei "ein ganz, ganz positives Signal" und ein Angebot, dass er "für historisch" halte, sagte er. Die skeptische Haltung westlicher Staaten gegenüber Assads Reformbemühungen sei dagegen "sehr unklug".

Die einzige Alternative "zu diesem möglichen Bürgerkrieg, der auf die Syrer zukommt und der auch auf uns zukommt, heißt: verhandeln, verhandeln, verhandeln". Denn "wenn Syrien brennt, brennt der ganze Nahe Osten." Sollte es in der Region zu einem militärischen Konflikt kommen, "gehen auch in Europa die Lichter aus".

Gestern hatte ein Mitglied der arabischen Beobachtermission der syrischen Staatsführung schwere Verbrechen gegen das eigene Volk vorgeworfen und seinen Rücktritt eingereicht. Der Journalist Jürgen Todenhöfer hat auf seiner letzten Reise durch das Land sowohl mit Oppositionellen als auch mit Präsident Assad Gespräche geführt.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Das vollständige Gespräch mit Jürgen Todenhöfer, das im Radiofeuilleton lief, können Sie mindestens bis zum 12.6.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.

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