"Wenn du nicht brav bist, kommst du auf den Asperg'"

Von Uschi Götz · 18.01.2011
"Tränenberg", "Hausberg der schwäbischen Intelligenz" oder der "höchste Berg Württembergs" heißt er im Volksmund, der Hohenasperg bei Ludwigsburg. Der Hügel ist nicht hoch, doch wer rauf musste, kam meist erst nach vielen Jahren wieder hinunter - wenn überhaupt.
Der Hohenasperg galt lange als das politische Gefängnis schlechthin. Über drei Jahrhunderte. 1777 wurde der Dichter Schubart für 10 Jahre eingekerkert. Dessen Schicksal vor Augen, verfasste Friedrich Schiller sein Drama "Die Räuber". 1848er-Revolutionäre wurden "weithin sichtbar weggeschlossen", ebenso Antifaschisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hohenasperg zum Zentralkrankenhaus für den Strafvollzug. In den 1970er-Jahren war der RAF-Terrorist Sonnenberg auf dem Hügel inhaftiert.

Der Länderreport nimmt eine Ausstellung im ehemaligen Arsenalbau des Gefängnisses zum Anlass, um am Beispiel von Häftlingsbiografien auf die Geschichte des Freiheitsentzugs im Land zu blicken.

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